Karlsruhe (pm/amf) Die Bauarbeiten am südlichen Tunnel der Kombilösung sind vorerst gestoppt. Wie die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) heute mitteilte, hat die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Stadtbahntunnel den unter Druckluft betriebenen Tunnelvortrieb unterhalb der Karl-Friedrich-Straße bereits vor zwei Wochen eingestellt. Zwischen der KASIG und der Arge herrschen Unstimmigkeiten, was die Bewertung des Baugrunds und die finanzielle Vergütung betrifft. Die KASIG wirft der Arge Vertragsbruch vor und besteht auf die Erfüllung der schriftlichen Vereinbarung.
Konkreter Streitpunkt sind die Kosten für Sicherungsmaßnahmen, die aufgrund der schwierigen Bedingungen im Tunnel für die Bauarbeiter notwendig sind. Die KASIG argumentiert, dass die Kosten für die Maßnahmen im Rahmen des mit der Arge vereinbarten Vertrags abgegolten seien. Die Arge vertritt hingegen die Auffassung, dass es sich um zusätzliche Kosten handelt und verlangt deshalb zusätzliches Geld.
Auf einer heute kurzfristig anberaumten Pressekonferenz zeigten sich die beiden KASIG -Geschäftsführer Uwe Konrath und Alexander Pischon sowie Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der KASIG Frank Mentrup (SPD) „verwundert“ über den Baustopp. Nach Angaben der KASIG sei zuvor ein gemeinsames Vorgehen vereinbart worden. Nachdem die KASIG die Arge aufgefordert hatte, die Tunnelarbeiten unverzüglich fortzusetzen, unterbreitete sie der Arge einen bis zum 30. Mai befristeten Vorschlag. Nach Ablauf der Frist fanden Gespräche zwischen Mentrup und dem Geschäftsführer der tschechischen Metrostav – dem Mutterkonzern der innerhalb der Arge tätigen Baufirma BeMo – statt. Die Gespräche verliefen jedoch ergebnislos. Die Arge würde aus Sicht der KASIG keine Absicht erkennen lassen, die Arbeiten an dem 250 Meter langen Tunnel fortzusetzen. Eine letzte, bis zum gestrigen Donnerstag laufende Frist ließ die Arge erneut verstreichen.