Karlsruhe (pm/ms) Der Bau des Autotunnels in der Karlsruher Kriegsstraße zeigt erste große Fortschritte. Wie die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) mitteilt, sind von den geplanten 1,4 Kilometern Tunnel bereits 450 Meter fertiggestellt.
Am Mendelssohnplatz und östlich davon in Richtung der Ludwig- Erhard- Allee hingegen ist der Tunnelrohbau wohl weitestgehend abgeschlossen. Somit wird hier nun die endgültige Oberfläche der Tunnelarbeiten im Vordergrund der Arbeiten stehen. Ab dem 26. Oktober sollen hier also auch die Stadt-und Straßenbahnen wieder planmäßig verkehren.
Die Kombi-Arbeiten im Überblick
Insgesamt werden etwa 1,4 Kilometer Tunnel entstehen – und die nächsten „großen“ Abschnitte haben die Arbeiter schon fest im Blick. Denn bereits abgeschlossen sind in allen anderen Baufeldern außer direkt unter der Kreuzung Kriegsstraße/Karlstraße im Rahmen des Spezialtiefbaus die Arbeiten zum Herstellen des seitlichen Baugrubenverbaus. Von insgesamt etwa 3 km Baugrubenverbau sind über 2,8 km hergestellt. In Teilbereichen stehen„nur noch“ die Herstellung der Weichgelsohlen auf dem Programm, der Erdaushub und das Verankern des Baugrubenverbaus. Dann kann auch in diesen Baufeldern der Ingenieurbau starten, der dem Tunnel mit der Sohle, den Wänden und dem Deckel seine endgültige Gestalt gibt.
Am Mendelssohnplatz und östlich davon in Richtung Ludwig-Erhard-Allee ist der Tunnelrohbau auch mit der Herstellung der Tunneldecken so gut wie abgeschlossen, die Lücke zum im April 2017 begonnenen Tunnel im östlichsten Baufeld O 1 ist geschlossen. Auf dem Mendelssohnplatz und in den angrenzenden Straßenbereichen steht jetzt die endgültige Oberfläche im Mittelpunkt der Arbeiten. In drei Wochen, ab 26. Oktober, sollen auch hier wieder die Stadtbahnen und Straßenbahnen in Nord-Süd-Richtung beziehungsweise umgekehrt verkehren. 4 Doppelweichen und etwa 400 m Gleis wurden dafür hergestellt.
Auf der westlichen Seite der Kreuzung Ettlinger Tor, im Baufeld W 4, ist zu beobachten, wie der nächste Rohbauabschnitt angegangen wird: Aktuell läuft einerseits der Erdaushub bis zur endgültigen Tiefe der Baugrube und ebenso auch der Abbruch der alten Stahlbetonwände der vor 50 Jahren im Rahmen des damaligen Neubaus der Kriegsstraße zur Bundesgartenschau 1967 gebauten Unterführung der Kriegsstraße unter der Ettlinger Straße hindurch.
Auf der anderen, der östlichen Seite der Kreuzung Ettlinger Tor im Baufeld O 4 wird unter der dortigen, alten Bauwerkssohle die Weichgelsohle hergestellt. In der zweiten Oktoberhälfte steht die Dichtigkeitsprüfung an, die den Nachweis erbringen soll, ob die Baugrube mit den seitlichen Wänden und eben jener Weichgelsohle gegen eindringendes Grundwasser von den Seiten oder von unten ausreichend geschützt ist. Im östlichen Teil des Baufelds hat bereits der Ingenieurbau begonnen: Markant erhebt sich dort seit dem 26.09.2019 dafür ein Hochbaukran neben dem Gebäude des Staatstheaters.
Zwischen Meidinger Straße und Mendelssohnplatz im Baufeld O 3 ist der Erdaushub bis zur ersten Ankerlage beendet. Die Anker, die eine Verformung des Baugrubenverbaus nach innen verhindern, werden gebohrt und im außen liegenden Erdreich verpresst. Die Anker sind dabei auf eine Last von bis zu 100 Tonnen ausgelegt. In der gesamten Kriegsstraße werden 90 Kilometer Anker verbaut. Außerdem wurde in diesem Baufeld O3 mit der Herstellung der Weichgelsohle begonnen.
Am Karlstor im Baufeld W 1 wird im westlichen Baufeldbereich die Weichgelsohle hergestellt. Im östlichen Teil läuft bereits die Dichtigkeitsprüfung, die darüber Auskunft gibt, ob das Baufeld durch die zuvor erfolgte Herstellung der Weichgelsohle nach unten dicht gegen eindringendes Grundwasser ist.