Karlsruhe (pm) Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat jetzt den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau einer Straßenbahnstrecke im Karlsruher Stadtteil Knielingen erlassen. Das auf Antrag der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) genehmigte Vorhaben erstreckt sich über eine Länge von rund 1,5 Kilometern.
„Ich freue mich, dass wir mit dem Planfeststellungsbeschluss jetzt die rechtlichen Voraussetzungen für dieses wichtige Straßenbahnprojekt geschaffen haben. Die Verlängerung der Straßenbahnlinie 2 von Knielingen-Nord bis ins Neubaugebiet Knielingen 2.0 ist ein weiterer attraktiver Mosaikstein im dicht geflochtenen Karlsruher Straßenbahnnetz. Durch den geplanten Einsatz von modernen Niederflurwagen wird zudem eine weitgehend barrierefreie Beförderung ermöglicht. Die Maßnahme steht damit in Einklang mit den landesplanerischen Zielen, einen möglichst attraktiven Personennahverkehr anzubieten“, so Regierungspräsidentin Nicolette Kressl bei der heutigen (Freitag, 28. Juli 2017) Übergabe des Beschlusses an Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und die Geschäftsführung der VBK, Dr. Alexander Pischon (Vorsitzender der Geschäftsführung) und Ascan Egerer (technischer Geschäftsführer), in Karlsruhe.
Mentrup dankt „dem Regierungspräsidium und den VBK für die zielgerichtet fruchtbare Zusammenarbeit, die ein Stück neue Heimat einbindet. Karlsruhe wächst, besonders auch mit Knielingen 2.0. Der öffentliche Personennahverkehr, die Erreichbarkeit des Zentrums und anderer attraktiver Ziele unserer Stadt sind wichtige Faktoren, um sich wohlzufühlen, um anzukommen. Die Verlängerung der Straßenbahnlinie 2 bestärkt ein Karlsruher Kernthema, eine unserer Kernkompetenzen: Mobilität – in all ihren Facetten“, betont das Stadtoberhaupt.
„Wir freuen uns sehr, dass mit dem Planfeststellungsbeschluss nun ein wichtiger Schritt in Richtung Streckenneubau getan wird“, sagte Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe. „Bisher konnte die Anbindung des Neubaugebiets durch eine Buslinie – als Vorlaufbetrieb für die spätere Bahn – gewährleistet werden. Künftig können die Fahrgäste das Neubaugebiet komfortabel per Bahn erreichen und an vier neuen Haltestellen barrierefrei aussteigen“, so Egerer.
Die zweigleisige Neubaustrecke beginnt in der Siemensallee auf Höhe des heutigen Gleiswendedreiecks Wilhelm-Trübner-Weg/Lassallestraße. Sie führt künftig in Mittellage weiter durch die Siemensallee, schwenkt dann an der Kreuzung mit der Sudentenstraße (K 9650) nach Nordosten und folgt dieser Straße rund 750 Meter bis zur Einmündung der Egon-Eiermann-Allee. Dort schwenkt die Trasse in die Egon-Eiermann-Allee ein und endet kurz vor der Eggensteiner Straße mit einer Wendeschleife und einem Abstellgleis. Entlang der Neubaustrecke werden vier neue Haltestellen angelegt, die barrierefrei ausgebaut und überwiegend mit Bike+Ride-Anlagen ausgestattet werden. Kreuzungen mit Straßen oder Geh-/Radwegen werden grundsätzlich als technisch gesicherte Bahnübergänge ausgebildet. An jeder Haltestelle wird eine für Fußgänger gesicherte Gleisquerung eingerichtet. Darüber hinaus erfordert die Umsetzung der Maßnahme unter anderem teilweise Anpassungen des Straßenquerschnittes in der Siemensallee und in der Sudetenstraße. Schließlich werden das heutige Gleiswendedreieck am Wilhelm-Trübner-Weg sowie der Bahnsteig der bisherigen Endhaltestelle Lassallestraße zurückgebaut.