KIT steigt bei Spin-Off aus Energiebranche ein

Karlsruhe (pm/ms) Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt sich beim Spin-Off INERATEC. Das Unternehmen arbeitet an chemischen Energiespeichern, die zum Gelingen der Energiewende beitragen sollen. 

Kern der neu entwickelten Technologie ist ein chemischer Reaktor, den das Institut für Mikroverfahrenstechnik (IMVT) des KIT entwickelte. INERATEC hat diese Technologie zu einer marktfähigen chemischen Kompaktanlage ausgebaut. Das Besondere: Die Anlage kann kleine und mittlere Mengen methanhaltiger Gase, die aus fossilen oder erneuerbaren Quellen stammen und zum Beispiel als Abfall bei der Erdölförderung oder der Biogasproduktion entstehen, in flüssigen synthetischen Kraftstoff von höchster Qualität – Benzin, Diesel und Kerosin – verwandeln. Außerdem kann  sie Kohlendioxid in Kraftstoffe umwandeln. Die Anlagen der INERATEC sind mobil und passen in einen normalen Schiffscontainer.

„Damit stellen wir eine völlig neue, Technologie zur Verfügung, die eine echte Alternative zu den kostenintensiven chemischen Großanlagen des konventionellen Gas-to-Liquid-Verfahrens bietet“, erklärt Dr. Tim Böltken, Mitglied des vierköpfigen Gründerteams. Die Kompaktanlage eigne sich nicht nur für den Einsatz in Chemieunternehmen oder der Erdölindustrie, sondern auch in Kläranlagen oder bei energieerzeugenden Biobauern, so der Chemie-Ingenieur.

Das KIT unterstützt das Spin-off als Mitgesellschafter. „Bei uns ist Technologietransfer mehr als bloße Fördermittelberatung“, betont Dr. Jens Fahrenberg, Leiter des Innovationsmanagements am KIT. Das KIT sieht seine Kernaufgaben nicht nur in der Forschung und Lehre, sondern auch in einer Innovationsförderung, die nicht an den Institutionsgrenzen endet. Laut Fahrenberg möchte das KIT sein Beteiligungsportfolio in Zukunft weiter ausbauen – die INERATEC GmbH ist das siebte Spin-Off an dem sich das KIT als Gesellschafter beteiligt.