KIT: Forschung zu Künstlicher Intelligenz gestärkt – Land baut Förderung aus

Karlsruhe (pm/da) Das Land Baden-Württemberg stärkt die Forschung unter anderem am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Bereich der ,,Künstlichen Intelligenz“. Mit insgesamt sechs Millionen Euro finanziert das Wissenschaftsministerium eigenen Angaben zufolge zehn neue Professuren an einigen Hochschulen im Land. 

Den Zuschlag für die Förderung haben neben dem KIT die Universitäten Freiburg, Heidelberg, Hohenheim, Konstanz und Ulm erhalten. „Wir bündeln die Kräfte, um Baden-Württemberg zu einem noch stärkeren KI-Forschungsstandort zu machen. Mit den neuen Professuren bauen wir über die bisherigen Zentren hinaus Kompetenz im ganzen Land auf“, so Wissenschaftsministerin Theresia Bauer heute in Stuttgart bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des neuen Förderprogramms „Künstliche Intelligenz Baden-Württemberg“ (KI-BW). Auf diesem Gebiet herausragende Forschung und Entwicklung voranzutreiben, müsse Ziel aller Universitäten des Landes sein. Die Professuren sollen noch in diesem Jahr besetzt werden und sind auf bis zu sechs Jahre angelegt. Das Fächerspektrum erstrecke sich von der Medizin und Medizintechnik über die Materialwissenschaften und IT-Sicherheit bis zu den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

KIT: Schutz vor Hackerangriffen

Am KIT sollen zwei Professuren im Fachbereich Informatik entstehen: Laut dem Ministerium mit den Schwerpunkten „KI-Methoden in den Materialwissenschaften“ und „KI-Methoden in der IT-Sicherheit/IT-Sicherheit KI-basierter Systeme“. Ziel sei unter anderem der Schutz KI-basierter Systeme vor Hackerangriffen. In der Materialforschung hilft Künstliche Intelligenz nach Angaben des KIT beispielsweise dabei, weit mehr mögliche Materialien etwa für Handy-Displays oder Batterien zu prüfen, als das mit experimentellen Methoden möglich wäre.

„Der Einsatz Künstlicher Intelligenz bringt Veränderungen in allen Lebensbereichen, die wir zum Wohle der Gesellschaft gestalten müssen“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „KI wird auch für die Forschung selbst eine herausragende Rolle spielen. Dabei sind Materialwissenschaft und IT-Sicherheit zwei Themen, auf die sich das KIT mit den beiden neuen Juniorprofessuren fokussiert.“ Hier sei das KIT stark aufgestellt: In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder habe man unter anderem ein Exzellenzcluster in der Materialforschung eingeworben. KI-Methoden könnten außerdem helfen, IT-Systeme sicherer zu machen, erwartet Professor Jörn Müller-Quade, der Leiter der Arbeitsgruppe Kryptographie und Sicherheit am KIT. „Aber es wird auch heute noch unbekannte Angriffe mit KI geben“, so der Initiator des Kompetenzzentrums für IT-Sicherheit KASTEL am KIT. „Angriffe werden in Zukunft vermutlich erfolgreicher sein, weil man mittels KI automatisiert aus vergangenen Angriffen lernen kann oder auch KI-Systeme selbst neuartige Angriffe erlauben.“ Neue Methoden und Möglichkeiten, Angriffe mit oder auf KI-Systeme einzudämmen, müssten daher dringend entwickelt und erforscht werden. „Dass die Politik die KI-Forschung stärker fördert, ist deshalb folgerichtig“, sagt Müller-Quade. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert für vier Jahre mit 150.000 Euro jährlich. Der Eigenbeitrag des KIT sind 300.000 Euro je Professur im fünften und sechsten Jahr.