KIT-Forscher analysieren Windböen über Karlsruhe

Karlsruhe (pm/rl) Um mögliche Stürme besser vorhersehen zu können, haben Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs „Waves to Weather“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) auf dem Energieberg eine Forschungsstation eingerichtet. In diesem Winter beobachten die KIT-Meteorologen die Entstehung von Windböen über der Fächerstadt. Neben dem KIT sind an dem Projekt mehrere Institute aus Süddeutschland sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt beteiligt.

Mit Hilfe von speziellen Messinstrumenten arbeiten Wissenschaftler der Forschungsgruppe daran, Wettervorhersagen genauer und zuverlässiger zu machen. Um eine physikalisch möglichst genaue Wetterprognose erstellen zu können, erforschen die Meteorologen Luftbewegungen sowie das aktuelle lokale Wetter. Besonderes Augenmerk legen die Forscher dabei auf die Auswertung von Spitzenböen, die während eines Sturms oft in kurzer Zeit den größten Teil der Schäden verursachen. Wie Meteorologe Florian Pantillon vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung am KIT (IMK) berichtet, zählen Windstürme „zu den schlimmsten Naturkatastrophen in Europa, häufig mit Todesopfern und Versicherungsschäden“. Des Weiteren sei die Information, wann und wo es genau zu einem Windsturm komme, für die Bevölkerung enorm wichtig, so Pantillon. Die Forscher haben es sich zum Ziel gesetzt, die Bewegung von Windböen noch genauer zu verstehen, um neue Vorhersagesysteme erstellen zu können.

Das Forschungsteam des KIT kann durch die Messkampagne „Wastex“ (Wind and Storms Experiment) vertikale und horizontale Luftbewegungen in einer Reichweite von bis zu acht Kilometern erfassen. Wie Projektwissenschaftlerin Bianca Adler vom IMK erklärt, könne das Team mit Hilfe der zur Verfügung gestellten Technik Windgeschwindigkeiten räumlich bis auf 70 Meter und zeitlich bis auf 0,1 Sekunden genau erfassen.