Bretten (che) In Bretten wurde heute der Melanchthon-Gedenktag begangen. Zu Ehren des Theologen kam auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider. Er würdigte Melanchthons Beitrag für die Ökumene.
Nikolaus Schneider hob vor allem die Bedeutung des Reformators für den Dialog zwischen den Konfessionen hervor. Melanchthon sei ein „Humanist durch und durch“ gewesen. „Du hattest, wie das im Humanismus üblich war, Interesse an der Position des Gegenübers, auch des Gegners, und wolltest mit ihm ins wechselseitige Gespräch kommen“, betonte der Ratsvorsitzende in seiner im Stil eines Gesprächs gehaltenen Rede. Vor vielen interessierten Zuhörern in der Brettener Stiftskirche stellte er die große Bedeutung Melanchthons als Brückenbauer bei der Lösung von Religionskonflikten dar.
Philipp Melanchthon war 1497 in Bretten zur Welt gekommen. Er gilt – neben Martin Luther – als eine treibende Kraft der deutschen und europäischen kirchenpolitischen Reformation. Melanchthon, der auch „Praeceptor Germaniae“ (Lehrer Deutschlands) genannt wurde, hatte als Kind die Belagerung Brettens selbst miterlebt und sei daher immer bemüht gewesen, dass der konfessionelle Streit nicht zu einem militärischen Konflikt werde.