Kinderbetreuung: Spitzenergebnis für Karlsruhe

Karlsruhe/Region (pm/vg) Gute Ergebnisse für Kinderbetreuung in Baden-Württemberg und speziell in Karlsruhe. Das geht aus einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor.

Im Bundesdurchschnitt kommen 9,1 Kinder auf einen Erzieher. In Baden-Württemberg sieht das besser aus. Kamen zum 1. März 2012 rein rechnerisch noch 8,6 ganztags-betreute Kinder auf eine Fachkraft, sind es am 1. März 2017 nur noch 7,1 Kinder. Gemeint sind Kinder ab drei Jahren, für kleiner Kinder in der Krippenbetreuung gelten andere Zahlen. Die Qualität in baden-württembergischen Kindergärten und Kitas verbessere sich seit Jahren, heißt es in der Mitteilung. Baden-Württemberg schneidet mit diesem Personalschlüssel besser ab, als von der Bertelsmann Stiftung empfohlen (7,5 Kinder).

 

Bei den Krippenplätzen habe man bundesweit das beste Ergebnis erreicht. Auf einen Erzieher kommen 3,1 Kinder – empfohlen sind hier 3,0.

Kluft zwischen Regionen
Allerdings bestehen gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern, aber auch innerhalb der Länder. Besonders in den nordöstlichen Bundesländern fällt der Personalschlüssel oft höher aus – bis zu 10,7 Kinder kommen da in den Kindergärten auf einen Betreuer.

Innerhalb von Baden-Württemberg sieht es in Karlsruhe am besten aus: Hier werden im Schnitt 6,2 Kinder von einer Fachkraft betreut. Im Landkreis Tuttlingen beispielsweise sind es 8,4. Im Baden-TV-Sendegebiet sind die Ergebnisse durchweg unter dem Bundesschnitt:
Karlsruhe: 6,2
Enzkreis: 7,3
Pforzheim: 7,0
Rastatt: 7,9
Baden-Baden: 7,4

1.400 Fachkräfte zu wenig
Rund 1.400 Fachkräfte fehlen noch, um überall eine gleiche Kita-Qualität zu gewährleisten, heißt es. Das würde knapp 51 Millionen Euro im Jahr kosten. Laut Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmannstiftun, können nur bundeseinheitliche Standards gleiche Bildungschancen für alle Kinder und faire Arbeitsbedingungen für die Fachkräfte gewährleisten.  Die derzeit geplante Verteilung der Bundesmittel im Gute-Kita-Gesetz berücksichtige nicht die Zahl der betreuten Kinder. Dee Stiftung schlägt deshalb vor, die Mittel gemessen an der Anzahl der Kinder in der Tagesbetreuung weiterzugeben. In diesem Fall würde Baden-Württemberg 2021 und 2022 jährlich rund 263 Millionen Euro erhalten – 94 Prozent des jährlichen Bedarfs könnte man damit decken.

Auch das Deutsche Kinderhilfswerk fordert: „Mehr finanzielle Mittel, um die Qualität in der Kindertagesbetreuung entscheidend weiterzuentwickeln. Notwendig sind auch bundeseinheitliche Kita-Qualitätsstandards, vor allem um die äußerst unterschiedlichen Bedingungen in den Bundesländern verbindlich anzugleichen“, heißt es in einer Mitteilung.