„Kiesplanung“ geht in zweite Runde

Karlsruhe (pm) „Würde man 300 Millionen Tonnen Kies und Sand zu einer Pyramide auftürmen, so hätte sie eine Höhe von fast einem Kilometer“, illustrierte Verbandsdirektor Gerd Hager die Rohstoffmenge, um die es zu Beginn der Sitzung des Planungsausschusses ging. Die Rede ist vom Entwurf der Teilfortschreibung „Oberflächennahe Rohstoffe“, für die die Ausschussmitglieder gestern einstimmig die zweite Runde der Öffentlichkeitsbeteiligung und Anhörung beschlossen.

Der nun vorgelegte Entwurf berücksichtige bereits gut 1.500 Argumente, die rund 200 Einwender im Zuge der ersten Anhörung seit dem Jahr 2011 vorgetragen haben. In zahlreichen Gesprächen konnten Interessenkonflikte mit dem Wasser-, dem Landschafts- und dem Naturschutz thematisiert und Lösungen entwickelt werden, so Hager. Zusätzlich habe die Verbandsverwaltung die Planung auf ihre Auswirkungen auf das Schutzgebietsnetz Natura 2000, den speziellen Artenschutz sowie auf alle anderen Umweltelemente wie Wasser und Boden untersucht. Mit der Planung werde der Rohstoffabbau auf Flächen mit einer hohen Kiesmächtigkeit und möglichst wenigen Interessenkonflikten gelenkt, erklärt der Regionalverband.

Festgelegt würden nicht nur Gebiete zur Erweiterung der Seen, etwa 500 Hektar, sondern auch Gebiete, in denen Rohstoffabbau ausgeschlossen ist. Das sei auf rund 45.000 Hektar der Fall, also knapp der Hälfte der Rheinebene. Gründe seien hier eine geringe Kiesmächtigkeit, wertvolle landwirtschaftliche Flächen, Überschwemmungsgebiete und geeignete Räume für die Siedlungserweiterung. Im Gegenzug zu den neu geschaffenen Wasserflächen werde auch bereits die Verfüllung von Seen thematisiert. Doch dies sei bislang noch nicht spruchreif, wie gestern an einem Beispiel von Bürgermeister Werler aus Iffezheim dargelegt wurde.

Bis Ende März hat jedermann Gelegenheit zur Stellungnahme zum Fortschreibungsentwurf. Die Unterlagen sind im Internet unter www.region-karlsruhe.de zu finden und liegen unter anderem im Haus der Region zur Einsicht aus.