Keine höheren Lärmschutzwälle für A8-Ausbau

Pforzheim (pm/da) Erhöhte Lärmschutzwälle im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A8 bei Pforzheim stellen keine ,,wirkungsvolle zusätzliche Schallschutzmaßnahme“ dar. Das ist nach Angaben der Stadt Pforzheim das Ergebnis einer Studie von Modus Consult, die untersucht hatte, wie sich eine Erhöhung der Lärmschutzwälle an der A8 auf 10 Meter und einem verlängerten Prognosehorizont bis 2035 auf die umliegenden Gemeinden auswirken würde. Demnach wären die Lärmwerte in diesem Fall ,,nicht signifikant niederer“.

,,Weder für die Gemeinde Kieselbronn noch für den Pforzheimer Stadtteil Eutingen stellen erhöhte Lärmschutzwälle an der A8 eine „wirkungsvolle zusätzliche Schallschutzmaßnahme“ dar. Bestenfalls kann für den nordöstlichen Rand der Eutinger Wohnbebauung eine gerade noch wahrnehmbare Gesamt-Lärm-pegelminderung von zwei Dezibel erreicht werden, die auf diesem niedrigen Niveau allerdings nicht als hörbare Entlastung wirkt“, schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Außerdem lägen die betroffenen Flächen im Landschaftsschutzgebiet, weshalb höhere Wälle zu einem Konflikt mit dem Artenschutz führen würden. Die Stadt Pforzheim hatte die Studie in Auftrag gegeben; die Ergebnisse wurden heute in der Goldstadt von Oberbürgermeister Peter Boch und Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler in einer Spitzenrunde von Politikern und Amtsträgern aus Stadt und Region vorgestellt.

Keine höheren Lärmschutzwälle

Mit dem Ergebnis der Studie sollen die Pläne für eine Erhöhung der Lärmschutzwälle fallen gelassen werden. Der Stadt Pforzheim zufolge waren sich die Anwesenden einig, sich an die Vereinbarung vom 8. Juni zu halten, laut der das Aufschütten von Lärmschutzwällen nicht mehr weiter verfolg wird, sollten ,,die prognostizierten Lärmwerte nicht signifikant niederer“ sein. Da das aus Sicht der Stadt nun gegeben ist, seien sich die Teilnehmer des Treffens einig gewesen, dass vor diesem Hintergrund erhöhte Lärmschutzwälle an der A8 im Bereich Pforzheim keinen Sinn machten und auch das bereits angestoßene Bebauungsplanverfahren nicht weiterverfolgt werden sollte. Im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung wollen die Politiker die Bürger über die Ergebnisse der Studie informieren; der Termin dafür soll in Kürze bekannt gegeben werden.

An dem Gipfeltreffen nahmen die Abgeordneten Gunther Krichbaum (CDU), Erik Schweickert (FDP) und Stefanie Seemann MdL (Grüne) teil; Regierungspräsidentin Nicolette Kressl ließ sich durch den stellvertretenden Abteilungsleiter Jürgen Scherm (Referat 41, Recht und Verwaltung) und A8-Projektleiter Timo Martin vertreten. Mit dabei waren auch Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber, der Eutinger Ortvorsteher Helge Hutmacher, Verbandsdirektor Matthias Proske vom Regionalverband Nordschwarzwald, Regionalverbandsvorsitzender Jürgen Kurz sowie die Pforzheimer Stadträte Ralf Fuhrmann (SPD), Christof Weisenbacher (WiP/Linke) und Wolfgang Peter Gremminger (AfD).