Baden-Baden (che) Rund 600 Menschen haben sich am späten Donnerstagabend in Baden-Baden versammelt, um gegen rechtes Gedankengut zu demonstrieren. Ursprünglich war für denselben Abend eine Neonazi-Versammlung angekündigt. Diese wurde von der Stadt allerdings unterbunden.
„Ihr Hiersein ist eine Demonstration für unsere lebendige demokratische Stadt. Für eine Stadt, in der Toleranz, Menschwürde und Vielfalt gelebt und dafür eingetreten wird“ freute sich Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner (CDU) über den großen Andrang der Anti-Neonazi-Demonstration „Bunt statt braun!“. Die Baden-Badener stehen für einen Sieg der Vernunft „und ich bin dankbar, dass ich einer von Ihnen in dieser Stunde sein kann“, so Gerstner.
Punkt 19:33 Uhr sollte die „Mahnwache“ der Neonazis beginnen. Die Rechten wollten damit an die Machtergreifung Adolf Hitlers vor 81 Jahren erinnern. Doch um kurz nach halb Acht war niemand auf dem Goetheplatz zu sehen. Nur einige dutzend Polizisten beobachteten das friedliche Treiben der Gegendemonstration. Die Neonazi-Versammlung war verboten worden, ein Eilantrag gegen das Verbot ging beim Gericht nicht ein und so war auch am Donnerstagabend von der rechten Szene kein Mucks zu hören.
„Ich bin begeistert und froh, dass Baden-Baden ein deutliches Zeichen gesetzt hat“, bilanzierte der Organisator der Gegendemonstration Werner Henn den Abend. „Ich denke, es ist sogar noch wichtiger, nicht gegen etwas zu demonstrieren, sondern für etwas sich einzusetzen“ war auch Henn glücklich über die zahlreichen Bürger, die für „Bunt und braun“ auf die Straße gingen.