Karstadt schließt Filialen – Standort Karlsruhe nicht betroffen

Karlsruhe/Stuttgart (pm) Karstadtchef , Stephan Fanderl, hat die Schließung von sechs Filialen bestätigt. Der Standort Stuttgart gehört dazu, für den Standort Karlsruhe ist keine Schließungs- oder Umbaupläne oder weiterführende Konsequenzen der Sanierung bekannt.

Den neuen Kurs der angeschlagenen Warenhauskette angekündigt: Für sechs Filialen bedeutet er das Aus. Ver.di- Landesfachbereichsleiter Bernhard Franke äußerte sich „bestürzt und empört“ zu der Schließungsnachricht: „Die Schließung des Stuttgarter Hauses hat offensichtlich überhaupt nichts mit einer Sanierung von Karstadt zu tun. Hier saniert sich der Immobilienbesitzer Benko auf dem Rücken der Stuttgarter Belegschaft. Karstadt Stuttgart in seiner Top-Lage gehörte schon immer zu den besten Karstadt-Standorten und entwickelt sich seit Jahren besser als der Konzern. Wahrscheinlich wäre das Haus längst in schwarzen Zahlen, wenn der Ertrag nicht durch übermäßig hohe Mieten abgesaugt würde. Jetzt gilt es, um die Zukunft der Beschäftigten zu kämpfen. Wenn das Haus Handelsstandort bleibt, gibt es auch Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten. Hier muss Benko seiner Verantwortung gerecht werden.“

Leni Breymaier, ver.di Landesbezirksleiterin, sagte heute in Stuttgart: „Bei einer Sanierung des Konzerns wäre das Stuttgarter Haus eher eine Lokomotive als ein Bremsklotz. Dafür haben die Beschäftigten nicht jahrelang verzichtet.“

Der Karstadt-Gesamtbetriebsratchef Hellmut Patzelt sprach von einem „dunklen Tag für die Beschäftigten“. Die Arbeitnehmervertreter befürchten den Abbau von weiteren 2.000 Stellen in den übrigen Warenhäusern und der Zentrale. Karstadt hat derzeit 17.000 Beschäftigte.

Der für die Gewerkschaft ver.di im Karstadt-Aufsichtsrat sitzende Arno Peukes sagte, nach wie vor sei die Zukunft von 21 Warenhäusern, die rote Zahlen schreiben, ungewiss. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft würden alles daran setzen, diese Häuser zu erhalten.