Karlsruhe (pm/mw) Trockenheit, Schädlingsbefall und Sturmschäden haben dem Wald im Landkreis Karlsruhe in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. Das zeige sich deutlich an geschädigten und abgestorbenen Bäumen, großen Kahlflächen und der Notwendigkeit von großen Neuanpflanzungen und der vertsärkte Einsatz von Maschinen.
Den Waldbesuchern fällt das auf und führt vermehrt zu Diskussionen über die Waldbewirtschaftung und Pflege. Mit Zahlen untermauerte der Landkreis den kritischen Zustand: Durch Dürre, Käfer- und Pilzbefall mussten im Landkreis 2019 über 140.000 Festmeter Schadholz eingeschlagen werden, die Sturm-und Dürreschäden zu Beginn dieses Jahres belaufen sich inzwischen auf 75.000 Festmeter. Prognosen sagen voraus, dass solche Extremereignisse in Zukunft häufiger auftreten.
Bedingt durch die Waldschäden sind rund 2.500 Hektar Freifläche entstanden. Auf 70 Hektar sollen in diesem Jahr 185.000 Pflanzen angebaut werden mit einem Investitionsvolumen von rund 1,5 Millionen Euro. Auf 50 Hektar sollen die Naturverjüngungen gepflegt werden. Der Fokus liegt dabei auf Baumarten mit einer größeren Wärmetoleranz, v.a. Laubbäume wie die Eichen oder die Elsbeere.
Aus Nachhaltigkeits- und Klimaschutzgrundgründen sei es wichtig, die entstandenen Schadflächen schnell wieder zu bestocken. Dies sei aus vielen Gründen jedoch nicht auf ein Mal zu leisten, unter anderem aufgrund der Verfügbarkeit von Pflanzgut aus den Pflanzschulen, der notwendigen Kulturflächenvorbereitung und der finanziellen Ausstattung, aber auch wegen Kapazitätsgrenzen beim forstlichen Fachpersonal. Erfreulich sei daher, dass das Land Baden-Württemberg einen „Notfallplan Wald“ aufgelegt hat, der auch die Aufstockung des Forstpersonals landesweit um 130 Stellen in zwei Jahren vorsieht. Konkreteres sei bislang nicht bekannt. Der Landkreis Karlsruhe erhielt jedoch 25.000 Euro Soforthilfe zur Unterstützung der Revierleiter.