Karlsruher SC gefährdet Hamburger Aufstiegspläne

Hamburg/Karlsruhe (mcs) Der Karlsruher SC und der Hamburger SV haben sich am heutigen Abend mit 1:1 getrennt. Für die Karlsruher ist es das sechste Unentschieden in den vergangenen sieben Spielen. Bereits am Montag wartet auf die Karlsruher mit Fortuna Düsseldorf der nächste Knaller im Ligaendspurt. 

Der Erfolgsdruck lag im Vorfeld des Nachholspiels zwischen dem Tabellendritten HSV und dem achten KSC eindeutig auf den Hanseaten. Ein Sieg für die Heimmannschaft Pflicht um im Aufstiegsrennen an der Tabellenspitze dranzubleiben. Stark geplagt von personellen Sorgen und daher ohne die Verletzten Hofmann und Choi, starteten die Karlsruher mutig in die Partie. Die erste große Torchancen gebührte aber den Hausherren – Simon Terodde kam nach Flanke mit dem Kopf zum Ball, setzte diesen aber am langen Pfosten vorbei. In der Anfangsphase mangelte es dem Spiel beider Teams an Tempo – kleinere Fouls störten zudem immer wieder den Spielfluss. Dem HSV war der Wille nicht abzusprechen, wirklich zwingend in ihren Aktionen im letzten Drittel wirkten beide Teams aber nicht. Beim KSC war das Fehlen von Top-Torjäger Hofmann deutlich spürbar – in der ersten halben Stunde blieben die Badener ohne richtigen Torabschluss  – 7:0 Torschüsse besagte die Statistik nach einer halben Stunde. Der erste offensive Akzent gelang den Karlsruhern dann nach einer Ecke, Stürmerersatz Gueye köpfte aus wenigen Metern aber daneben (31.). Die Aktion schien aber dennoch einen Knoten bei den KSC-Spielern zu lösen, in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit kamen die Karlsruher mehr zu Torabschlüssen und gewannen zunehmend Zugang zum Spiel, das machte sich auch in der guten Zweikampfquote bemerkbar. Die Begegnung spielte sich aber weiter hauptsächlich im Mittelfeld ab – daher blieb die Partie zur Halbzeit torlos.

Nach der Halbzeitpause nahm die Partie dann unmittelbar an Fahrt auf. In der 55. Spielminute zeigte Schiedsrichter Sven Waschitzki nach Handspiel vom Karlsruher Gueye im eigenen Strafraum auf den Punkt – KSC-Torhüter Gersbeck blieb zwar zunächst Sieger gegen Simon Terodde, der nach Abpraller des KSC-Keepers aber im Nachschuss aus nächster Nähe einschieben konnte. Die Führung der Hanseaten aber hielt nicht lange – nur rund 90 Sekunden später war es Daniel Gordon der auf der Seiten der Karlsruher nach einer Ecke und Flanke von links am langen Pfosten zum 1:1 Ausgleich einköpfte. Die Partie entwickelte sich durch die beiden Treffer zu einem offenen Schlagabtausch und wurde nun aggressiver und schneller. Beide Teams konnten auch vor dem gegnerischen Tor für Akzente sorgen. In der 71. Minute verließ dann Stürmer Gueye humpelnd den Platz – Das KSC-Lazarett wird damit immer größer. Die größte Torchance der Karlsruher hatte im zweiten Durchgang dann der Kapitän – Im Dropkick aus 20 Metern konnte HSV-Towart Ulreich den Schuss von Gondorf aber parieren (78.). Die größte Chance der Hausherren ereignete sich nur zwei Minuten später als KSC-Verteidiger Wimmer, Sonny Kittel im letzten Moment im Strafraum aber noch entscheidend stören konnte. Die Schlussphase der Partie wurde dann etwas hektisch – Torraumszenen wurden wieder Mangelware, da die letzten Pässe bei beiden Teams schlicht nicht ankamen. Nach 94. Minuten blieb es in Hamburg nach einer unruhigen Partie dann beim Stand von 1:1.

Zufrieden mit diesem Unentschieden dürften nur die Karlsruher sein – für die Hanseaten dürfte nach 2019 und 2020 auch in diesem Jahr das Fiasko drohen – der direkte Aufstieg in Liga 1 rückt nach heute Abend in weite Ferne. Für das Team von Trainer Eichner geht es am Montag zu Fortuna Düsseldorf. Auch die sind nach wie vor Anwärter auf einen der Aufstiegsplätze.