Karlsruhe (pm/da) Die Karlsruher Hospizwohnung in der Uhlandstraße schließt ihre Türen zum 30. November. ,,Wir gehen diesen Schritt schweren Herzens, aber auch fachlich gerechtfertigt“, sagten Pfarrer Wolfgang Stoll und Christine Ettwein-Friehs, Leiterin des Hospiz. Weil einige der Wohnplätze leer stünden, müsse die Wohnung nun schließen, um ein allzu großes finanzielles Defizit zu vermeiden.
Das Diakonische Werk und der Caritasverband Karlsruhe hatten die Hospizwohnung als erste ihrer Art in Deutschland im April 2016 eingeweiht und im August eröffnet. Das Konzept hatte vorgesehen, schwer kranken oder sterbenden Menschen die Möglichkeit zu geben, in einer Wohngemeinschaft zusammenzuleben und so eine Alternative zu Pflegeheimen oder stationären Hospizen zu schaffen. Ingesamt standen dafür sechs Wohnplätze zur Verfügung. In den letzten eineinhalb Jahren hat sich der tatsächliche Bedarf an Plätzen nach Angaben des Diakonischen Werks aber als niedriger erwiesen, weshalb ein Teil der Wohnung leer stand. Seit der Eröffnung hätten zehn Menschen ihre letzte Lebenszeit in der Hospizwohnung verbringen können, ,,in ruhigen, barrierefreien und freundlich gestalteten Räumen, und unter der verlässlichen Anwesenheit von kompetenten Präsenzkräften“, so Ettwein-Friehs.
Neue Nutzungsmöglichkeit für Wohnung gesucht
Träger der Hospizwohnung waren das Diakonische Werk und der Caritasverband Karlsruhe. Das Projekt wurde unter anderem durch Spenden, beispielsweise von der Stadt Karlsruhe, gefördert. Anfang 2016 war die Wohnung saniert und barrierefrei sowie für den Pflegeeinsatz bedarfsgerecht umgebaut worden. Laut dem Diakonischen Werk Karlsruhe sollen nun alternative Nutzungsmöglichkeiten für die Wohnung geprüft werden.