Karlsruhe (pm/amf) Die Grünen-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat will die sportliche Förderung von Kindern in der Fächerstadt verstärken. Dazu hat die Fraktion um ihre sportpolitische Sprecherin Renate Rastätter im Vorfeld der Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag einen entsprechenden Antrag eingereicht. Darin fordern die Grünen die Stadtverwaltung unter anderem dazu auf, die Einführung des sog. Düsseldorfer Modells zu überprüfen, das im vergangenen Jahr bei einem Sportforum am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vorgestellt worden war und bei allen Kindern ab der zweiten Grundschulklasse eine objektive Einschätzung ihrer sportmotorischen Fähigkeiten vorsieht.
Auf Grundlage jener Einschätzungen erfolge im Anschluss eine individuelle Empfehlung und Förderung, die im Abstand von drei bis fünf Jahren erneut überprüft und angepasst würde. „Dieses Modell hat uns durch seine großen Erfolge seit 2002 sehr beeindruckt“, sagte Grünen-Stadtrat Ekkehard Hodapp. „Versäumnisse bei der sportmotorischen Entwicklung der Kinder können später kaum noch nachgeholt werden“, sagte Hodapps Fraktionskollegin Renate Rastätter. „Auch die Motivation für Sport und Bewegung wird in der Kindheit geweckt. Deshalb muss das Zeitfenster der Kindheit für den Erwerb von Freude, Durchhaltevermögen und Anstrengungsbereitschaft für Sport und Bewegung künftig besser genutzt werden“, so die sportpolische Sprecherin der Karlsruher Grünen.
Düsseldorf als Vorbild
Durch passgenaue Fördermaßnahmen für Kinder mit klaren Defiziten sei seit 2003 die motorische Leistungsfähigkeit der Kinder – entgegen dem deutschlandweiten Abwärtstrend – gleich geblieben. Starkes Übergewicht (Adipositas) bei Kindern sei in Düsseldorf seit 2008 rückläufig. Bislang, so die Grünen, seien aus den Vorschlägen des Sportforums noch keine neuen Konzepte für eine bessere sportmotorische Förderung dem Gemeinderat vorgestellt worden. Sie verlangen deshalb auch einen Bericht, ob aufgrund der Ergebnisse des Forums neue Maßnahmen ergriffen wurden oder geplant sind. Für die Umsetzung etwaiger Maßnahmen haben die Grünen für den nächsten Doppelhaushalt 2019/20 zusätzliche 30.000 beantragt.