Karlsruhe (pol/ms) Karlsruher Ermittlungsbehörden ist gemeinsam mit Europol und den polnischen Behörden ein Schlag gegen eine international agierende Autoschieberbande gelungen. Die Ermittler nahmen in der vergangenen Woche fünf Personen aus dem Ortenaukreis und Polen fest. Die Verdächtigen sitzen in U-Haft.
Ihnen wird gewerbsmäßige Bandenhehlerei in Tateinheit mit der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Sie stehen im dringenden Verdacht, zumindest seit Ende 2016 überwiegend in Deutschland gestohlene Autos der Luxusklasse – vorwiegend der Marken Mercedes, Range Rover und Porsche – bei mutmaßlichen Autodieben im polnischen Breslau angekauft und weiterverschoben zu haben. Teilweise sollen sie die Diebstähle zuvor in Auftrag gegeben haben.
Fahrzeuge per Container verschickt
Die allesamt mit dem sogenannten Keyless-Go-System ausgestatteten Autos wurden laut den Ermittlern in Fahrzeugteile zerlegt und mittels Container von Polen aus in den Libanon und die Vereinigten Arabischen Emirate verschickt. Dort wurden die Autos weiterverkauft. Bereits am 6. November konnten die Ermittler in Bremerhaven zwei Container sicherstellen, die für beide Zielländer bestimmt waren. Darin befanden sich Fahrzeugteile und teils in der Mitte zerteilte Fahrzeuge, die zwischen Mitte September 2018 und Anfang Oktober 2018 in Deutschland, Österreich und Polen entwendet worden waren. Wenig später durchsuchten Beamte im Bereich der Polizeipräsidien Karlsruhe und Offenburg unter anderem in Bruchsal, Ettlingen und in Polen 20 Objekte. Dabei stellten sie 220.000 Euro Bargeld und Schmuck sicher.