Karlsruher Abgeordnete begrüßen Ablehnung von Glaser

Berlin/Region (pm/da) Die Bundestagsabgeordneten aus der Region Gabriele Katzmarek (SPD) und Christian Jung (FDP) haben die Ablehnung des AfD-Kandidaten Albrecht Glaser im Bundestag am Dienstag begrüßt. „Wer die Prinzipien des Grundgesetzes und die Religionsfreiheit wiederholt öffentlich in Frage stellt, kann nicht erwarten, zum Vizepräsident des Deutschen Bundestages gewählt zu werden“, sagte Jung nach dem 3. Wahlgang am Dienstag in Berlin. Albrecht Glaser hatte auch im dritten Wahlgang die benötigte Mehrheit verpasst.

Mit 114 Ja-Stimmen erhielt der AfD-Kandidat für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten zwar mehr Stimmen, als die AfD-Fraktion Mitglieder hat. Diese Anzahl lag jedoch unter der erforderlichen Mehrheit von 355 Stimmen. Auch mit 115 Ja-Stimmen im ersten und 123 Ja-Stimmen im zweiten Wahlgang hatte Glaser die Mehrheit zuvor verfehlt.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete aus Mittelbaden Gabriele Katzmarek bezeichnete Glaser als Gegner der parlamentarischen Demokratie: ,,Mit seinen Aussagen zur Religionsfreiheit hat er gezeigt, dass er das Grundgesetz und die freiheitlich demokratische Grundordnung missachtet. Wer das Grundgesetz nicht achtet, kann keine demokratischen Debatten leiten, moderieren und sich offensiv für die demokratischen Rechte von Abgeordneten und damit von den Bürgerinnen und Bürger, die sie gewählt haben, einsetzen.“

Glaser: ,,Dem Islam das Grundrecht entziehen“

Albrecht Glaser war unter anderem als Mitglied der CDU Bürgermeister in Waldbronn. Seit März 2013 ist er Mitglied der AfD und sorgte zuletzt mit einer Rede auf einer Wahlkampfveranstaltung für Aufsehen, in der er den Islam als eine Konstruktion bezeichnete, die die Religionsfreiheit nicht kenne und der man deshalb das Grundrecht entziehen müsse.
Der Karlsruher FDPler Christian Jung sagte: ,,Die AfD hat mit dem früheren Brettener und Waldbronner Bürgermeister keine wählbare Persönlichkeit in verschiedene Wahlgänge geschickt, um wie in den vergangenen Monaten bewusst eine Opferrolle einnehmen zu können.“ Laut Jung wollen die Freien Demokraten, dass alle Fraktionen des Bundestages ins Präsidium eingebunden werden. Dafür würden aber ein respektabler Wahlvorschlag und eine Persönlichkeit benötigt, die das Parlament und die Bundesrepublik Deutschland im In- und Ausland würdevoll repräsentieren könne.