Karlsruhe: Unfallzahlen 2020 um 18 Prozent zurückgegangen – mehr verletzte Fußgänger

Karlsruhe (pm /msc ) Das Karlsruher Polizeipräsidium verzeichnet für das zurückliegende Jahr 2020 einen Rückgang der Unfallzahlen um fast 18 Prozent. Als Hauptursache geben die Beamten die pandemiebedingten Einschränkungen auf den Berufs- und Fahrzeugverkehr an. Im Vergleich zum Vorjahr gab es deutlich mehr verletzte Fußgänger bei Verkehrsunfällen.

Unter anderem die Kontaktbeschränkungen, die Schulschließungen und die verstärkte Home-Office-Tätigkeit vieler Arbeitnehmer hätten zu einer Minderung der Fahrten, vor allem mit dem Auto geführt, heißt es in einer Pressemitteilung.  Darüber hinaus hätten auch die polizeilichen Überwachungs- und Präventionsmaßnahmen ihren Teil zu dieser Entwicklung beigetragen.

Die Rückgänge betreffen laut Polizei auch die Unfälle mit Personenschäden, die um insgesamt fast 15 %  gesunken sind. Mit zwölf Verkehrstoten sank auch die Anzahl der bei Verkehrsunfällen zu Tode gekommenen Menschen um 58,6 % (2019: 29 Verkehrstote).

„Ein sehr beachtliches Ergebnis, das mit auf die intensiven Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen der Polizeibeamten im Stadt- und Landkreis zurückzuführen sein dürfte. Sie leisten, trotz der vielfältigen Belastungen, die die Pandemie mit sich brachte und bringt, hervorragende Arbeit“, so Polizeivizepräsident Hans Matheis. 

Weniger deutlich fiel der Rückgang bei den Unfällen mit Schwerverletzten aus, der sich um 4,2 % im Vergleich zum Vorjahr reduzierte. Die Unfälle mit leicht verletzten Personen nahmen gar um 21,8 % ab.

Mehr verletzte Fußgänger 

Die Zahl schwerverletzter Fußgänger infolge eines Verkehrsunfalls nahm nach Angaben der Polizei hingegen zu – von 39 im Jahr 2019 auf 53 im vergangenen Jahr. Die Beamten vermuten einen Zusammenhang mit dem geänderten Nutzungsverhalten von Verkehrsmitteln während der Corona-Pandemie.

Bei den Fahrradfahrenden gebe es Unterschiede zwischen Stadt- und Landkreis. Im Stadtkreis Karlsruhe ging die Unfallzahl um neun Prozent zurück, im Landkreis erhöhte sie sich um zehn Prozent. Rund 70 % der Unfälle mit schwerem Ausgang wurden laut Polizei von den Radfahrenden selbst verursacht und bei fast jedem vierten Fahrradunfall seien Zweiradfahrende ohne Fremdeinwirkung gestürzt. 136 Unfällen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe gehen auf das Konto von Pedelec-Fahrer*innen.

Die Unfälle im Zusammenhang mit dem Schwerverkehr seien im vergangenen Jahr um 19,3 % zurückgegangen. Insgesamt wurden 6.852 Verstöße angezeigt, hauptsächlich wegen technischer Mängel und der Missachtung der Sozialvorschriften. In 439 Fällen musste die Weiterfahrt untersagt oder das Fahrzeug stillgelegt werden, so die Polizei.

„Diese positiven Entwicklungen des vergangenen Jahres spornen uns an, in unseren intensiven Bemühungen fortzufahren, um so die Verkehrssicherheit auf den Straßen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe möglichst zu erhöhen“, so Martin Plate, Leiter der Verkehrspolizei Karlsruhe.