Karlsruhe (pm/che) Der Dachverband islamischer Vereine in Karlsruhe und Umgebung e.V. hat in einer Pressemitteilung den Opfern der Anschläge in Paris sein tiefstes Mitgefühl ausgesprochen. Bei einer Kundgebung hatten alle Trauernden auf dem Platz der Grundrechte außerdem Gelegenheit, über ihre Gefühle zu sprechen.
Lesen Sie hier die Pressemitteilung im Wortlaut:
„Mit tiefem Bestürzen und tiefster Trauer haben wir von den menschenverachtenden Anschlägen, bei dem nach jetzigem Stand mehr als 120 Menschen getötet und sehr viele z.T. schwer verletzt wurden, erfahren. Obwohl die Täter noch nicht identifiziert sind, geht man davon aus, dass die acht getöteten Terroristen dem IS-Umfeld zuzurechnen sind. Auch die Muslime in Karlsruhe verabscheuen diese widerwärtigen und barbarischen Taten. Sie fühlen mit den Angehörigen der Opfer und trauern um die ermordeten Menschen in Paris. Terroristen wohl gleicher Gesinnung, die vorgestern in Libanon über 40 Menschen das Leben genommen haben und im letzten Monat in Ankara ein Massaker mit mehr 100 Toten verübten, haben nun in unserem Nachbarland auf ähnliche Weise eine Bluttat besiegelt. Für uns ist das Ausmaß des Hasses und der Menschenverachtung nicht mehr vorstellbar, die die Attentäter von Paris getrieben haben muss. Das übersteigt für uns das normale menschliche Vorstellungsvermögen. Wir haben zudem große Sorge, dass die Spirale der Gewalt sich weiter dreht und als Reaktion auf diesen Terroranschlag die Brandanschläge und Angriffe auf Gotteshäuser der Muslime und Flüchtlingsunterkünfte oder auf Muslime selbst nicht nur in Frankreich zunehmen werden. Diese Entwicklung wäre eine fatale Auswirkung auf die schrecklichen Geschehnisse, die wir im Moment fassungslos beobachten. Zudem wären dies genau das, das im Sinne der Terroristen und Extremisten wäre und die die Gesellschaft spalten wollen. Mit der Trauer, dem Entsetzen und der Wut, die wir verständlicherweise gegen die entmenschlichten Barbaren fühlen, dürfen wir uns nicht zu gegenseitigem Hass und Feindschaft verleiten lassen. Im Moment sind wir noch aber ganz in Gedanken und Gebeten bei den Opfern und ihren Familien und beten für die Genesung der Verletzten.“