Karlsruhe: Leichter Rückgang der atypischen Beschäftigung

Karlsruhe (pm/amf) Der Anteil der atypischen Beschäftigung (Teilzeitstellen, Leiharbeit und Minijobs) an der Gesamtbeschäftigung ist 2015 in der Stadt Karlsruhe leicht gesunken. Wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Nordbaden am Dienstag mitteilte, waren 2015 rund 37,3 Prozent aller abhängigen Hauptbeschäftigungsverhältnisse (ohne Beamte und Selbständige) atypische Jobs – 2014 lag der Anteil bei 38,2 Prozent. Das zeigen neue Auswertungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. 

„Insbesondere die Zahl der Teilzeit- und Leiharbeiter hat 2015 zugenommen“, sagte Dieter Bürk, Vorsitzender des DGB Stadtverband Karlsruhe, am Dienstag. Den WSI-Daten zufolge arbeiteten 2015 etwa 22,8 Prozent aller abhängig Beschäftigten in Teilzeitjobs. Diese Gruppe machte damit den größten Anteil der atypischen Beschäftigung aus. Nach Angaben von Bürk sei längst nicht jede Teilzeitbeschäftigung prekär. Doch häufig entspreche Teilzeitarbeit nicht den tatsächlichen Arbeitszeitwünschen der Beschäftigten. Einen Minijob als Hauptverdienst hatten laut WSI 13,5 Prozent der Beschäftigten. Hier gab es im Jahr 2015 einen deutlichen Anstieg um 1,9 Prozentpunkte. „Insbesondere Frauen sind häufig von prekärer Beschäftigung betroffen und später deshalb auch häufig von Altersarmut bedroht“, sagte Bürk in Hinblick auf die aktuellen Rentendebatten.