Karlsruhe (pm/mcs) Bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik am 8. Oktober hat Landrat Dr. Christoph Schnaudigel über die aktuelle Corona-Situation und die aktuellen Zahlen der Region berichtet. Hierbei bezeichnete er die bundesweit uneinheitlichen Regelungen für Reiserrückkehrer aus innerdeutschen Risikogebieten als nicht förderlich.
Den Anstieg der Infektionszahlen bezeichnet Schnaudigel als beunruhigend. 2.395 gemeldete und bestätigte Fälle wurden im Stadt- und Landkreis Karlsruhe bislang gezählt. 2032 Personen gelten als genesen, 264 werden aktuell als infiziert geführt. 99 Menschen sind seit Beginn der Pandemie verstorben. Zwar sei man im Landkreis mit 21 und im Stadtkreis mit elf Infektionen pro 100.000 Einwohnern noch ein gutes Stück vom 50er Grenzwert der 7-Tages-Inzidenz entfernt, das Infektionsgeschehen werde aber zunehmend diffuser, so Schnaudigel weiter.
Schulklassen sorgen für erhöhten Aufwand auf Seiten des Gesundheitsamtes
Während es bei Reiserrückkehrern relativ wenige Kontakte zu verfolgen gebe, sei dies bei Schülerinnen und Schülern ungleich aufwändiger, weil das Containment gleich ganze Klassen umfasse. Allein in der vergangenen Woche habe das Gesundheitsamt 1.000 Menschen kontaktierten müssen. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel appelliert: Es hänge von jedem selbst ab, ob die Infektionszahlen weiter steigen. Wer sich an Hygienemaßnahmen halte und sorgsam im Umgang mit den eigenen sozialen Kontakten ist, tue ein Maximum, um Ansteckungen zu vermeiden. Wer die Grundregeln dagegen vernachlässigt trage dazu bei, dass die Infektionszahlen ansteigen.
Kritik an Regeln der Bundesregierung
Nicht förderlich für die Bereitschaft, Regeln einzuhalten seien dabei die bundesweit uneinheitlichen Regelungen für Reiserrückkehrer aus innerdeutschen Risikogebieten. Während es für Reiserückkehrer aus Risikogebieten im Ausland bundesweit einheitliche Regeln im Hinblick auf die Folgen wie eine 14-tägige Quarantänepflicht gibt, gelten für Fahrten aus Risikogebieten innerhalb von Deutschland in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Vorschriften.
„Wenn ein Karlsruher Bürger nach einer Wochenendreise in Paris hier in Quarantäne muss, nach einem Berlinbesuch aber nicht, versteht das niemand, sagt Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.
Er vertrete die Auffassung, dass es europäisch betrachtet keinen Unterschied mache, ob man aus einem Risikogebiet aus dem Aus- oder Inland einreist. So plädiere er klar für eine Vereinheitlichung der Regeln.