Stuttgart/Karlsruhe (pm/amf) In Karlsruhe leben prozentual so wenig Frauen wie in keiner anderen Stadt Baden-Württembergs. Das belegen die neuesten Zahlen des Statistischen Landesamts. Wie die Statistiker am Freitag mitteilten, verzeichnet der Stadtkreis Karlsruhe mit 49,1 Prozent den geringsten Frauenanteil im Bundesland. Insgesamt leben in Baden-Württemberg mehr Frauen als Männer. Von den derzeit 10,83 Millionen Einwohnern sind 5,36 Millionen männlich und 5,47 Millionen weiblich.
Für den höheren Frauenanteil an der Gesamtbevölkerung ist nach Angaben des Landesamts die höhere Lebenserwartung von Frauen verantwortlich. Ein neugeborenes Mädchen kann heute in Baden‑Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von knapp 84 Jahren hoffen, bei den Jungen sind es im Schnitt 4,5 Jahre weniger. Allerdings hat sich die Lebenserwartung der Männer an die der Frauen in den letzten Jahrzehnten angenähert – mit der Folge, dass sich auch die Geschlechterverteilung immer stärker angeglichen hat.
Die Männer sind nach Angaben der Statistiker aber auch deshalb zahlenmäßig unterrepräsentiert, weil in den letzten Jahrzehnten weniger Männer als Frauen nach Baden‑Württemberg gezogen sind. Seit 1975 sind aus dem Ausland oder aus anderen Bundesländern rund 700.000 Männer nach Baden-Württemberg gezogen, während zeitgleich rund 800. 000 Frauen in den Südwesten gezogen sind.
Anteilsmäßig am meisten Frauen gibt es in den Stadtkreisen Baden-Baden, Freiburg im Breisgau und Heidelberg mit jeweils mindestens 52 Prozent. Am geringsten ist der Frauenanteil im Stadtkreis Karlsruhe, im Hohenlohe- und im Alb-Donau-Kreis sowie in den Landkreisen Biberach und Schwäbisch Hall – in diesen fünf Kreisen leben etwas mehr Männer als Frauen.