Karlsruhe (pol/cm) Die dritte Kargida-Kundgebung gestern Abend lief überwiegend friedlich ab. Etwa 300 Anhänger nahmen zunächst an der Kundgebung und dem anschließenden Aufzug entlang der Amalienstraße in Richtung Kaiserplatz teil. Teilweise versuchten Gegendemonstranten, den Kargida-Aufmarsch zu stören. Verletzt wurde aber niemand. Es gab jedoch mehrere Festnahmen.
Bereits im Vorfeld hatten gegen 16 Uhr etwa 30 Gegendemonstranten auf dem Stephanplatz Stellung bezogen, um die für 18.30 Uhr geplante Kundgebung der Kargida-Anhänger zu stören. Nach Aufforderung verließen die Demonstranten den Platz jedoch. Etwa 300 Gegendemonstranten versammelten sich gegen 17.30 Uhr auf dem Europaplatz. Nahezu zeitgleich begann der Zulauf der Kargida-Anhänger auf dem Stephanplatz. Deren Versammlung begann um 18.35 Uhr.
Unterdessen versuchten Gegendemonstranten aus der linksautonomen Szene, über die gesperrte Amalienstraße zur Kargida-Versammlung vorzudringen. Die Polizei konnte sie jedoch in Höhe der Douglasstraße stoppen. Mit der Hilfe eines Antikonfliktteams der Polizei konnten die Demonstranten dazu bewogen werden, zurück zur Karlstraße zu gehen. Nachdem sich der Aufmarsch der Kargida-Anhänger gegen 19.45 Uhr in Richtung Kaiserplatz in Bewegung gesetzt hatte, machten mehrere Gruppen von Gegendemonstranten an verschiedenen Stellen entlang des Aufzugs lautstark auf sich aufmerksam. Vereinzelte versuchten, über die Absperrungen zu klettern. Die Polizisten mussten den Ansturm mit Pefferspray zurückdrängen. Verletzte gab es nach Polizeiangaben nicht.
Für die Dauer des Aufzugs mussten sämtliche Straßen um die Aufzugsstrecke kurzzeitig gesperrt werden. Gegen 20.30 Uhr war die Menge der Kargida-Anhänger auf dem Stephanplatz auf bis zu 600 Personen angewachsen. Nachdem diese den Stephanplatz in Richtung Hauptbahnhof verlassen hatten, kam es im Bereich des Bahnhofsvorplatzes zu einer Ansammlung linker Gegendemonstranten. Vier Personen wurden vorläufig festgenommen, nachdem es zu Flaschenwürfen, einer Beleidigung und einem Verstoß gegen das Vermummungsverbot gekommen war. Zudem kam es nach der Auflösung einer Spontankundgebung im Bahnhofsgebäude zur Festnahme eines wiedererkannten Tatverdächtigen. Der Mann soll bei der Demonstration am 23. Februar in Pforzheim einen Polizisten verletzt haben. „Dank einer erneut konsequenten Separierung der Pegida-Kundgebung und deren Aufzug von den bis zu 600 Teilnehmern der Gegenveranstaltungen ging das Konzept der Polizei auf. Eine direkte Konfrontation beider Lager konnte vermieden werden. Am Ende dieses Demonstrationstages können wir insgesamt eine sehr positive Bilanz ziehen“, so der Einsatzleiter, Polizeivizepräsident Roland Lay.