Karlsruhe (pol/cm) Nachdem gestern ein Eilverfahren gegen die vierte Kargida-Kundgebung gescheitert war, verliefen die gestrigen Demonstrationen laut Polizeiangaben ohne größere Zwischenfälle. Etwa 200 Menschen nahmen an dem Aufzug entlang der Amalienstraße teil.
Bereits im Vorfeld hatten sich kurz nach 16 Uhr etwa 80 Personen des Gegenbündnis NoKargida auf dem Stephanplatz versammelt, um ihre angemeldete Veranstaltung durchzuführen. Diese waren auch nach dem pünktlichen Ende der Versammlung um 17.30 Uhr noch da, sodass die Kargida-Anhänger nur mit erheblichen Verzögerungen ihren Aufbau beginnen konnten.
Kurz nach 19 Uhr waren etwa 200 Kargida-Anhänger auf dem Stephanplatz versammelt. Die Veranstaltung konnte wie geplant gegen 19.20 Uhr beginnen. Nahezu gleichzeitig waren etwa 250 Teilnehmer von NoKargida auf dem Europaplatz. Während die Redebeiträge der Kargida-Anhänger noch liefen, beendeten die NoKargida-Demonstranten auf dem Europaplatz gegen 19.35 Uhr ihre Kundgebung. Ein Großteil der NoKargida-Demonstranten bewegte sich im Anschluss in Richtung Stephanplatz und verteilte sich, so dass sich dort nahezu 350 Personen an den Absperrungen befanden. Nachdem die Redebeiträge der Kargida-Versammlung gegen 20.10 Uhr beendet waren, formierte sich der Aufzug mit den Teilnehmern und ging auf der Amalienstraße in Richtung Kaiserplatz. Parallel hierzu bewegten sich etwa 250 Gegendemonstranten auf der Karlstraße ebenfalls in Richtung Kaiserplatz, die sich an verschiedenen Stellen entlang des Aufzugs lautstark bemerkbar machten. Nach der Abschlusskundgebung der Kargida-Veranstaltung auf dem Stephanplatz wurden die Teilnehmer mit zwei Bussen zum Bahnhof Durlach gefahren. Danach verließen auch die Gegendemonstranten langsam den Bereich um den Stephanplatz und begaben sich in einem größeren Pulk zum Hauptbahnhof Karlsruhe.
Insgesamt ist die Polizei zufrieden mit dem Einsatzverlauf. „Dank der erneut konsequenten Separierung der Kargida-Teilnehmer von den zeitweise bis zu 350 Demonstranten der Gegenveranstaltungen ging das Konzept der Polizei auf. Eine direkte Konfrontation beider Lager konnte vermieden werden. Am Ende dieses Demonstrationstages können wir insgesamt eine sehr positive Bilanz ziehen“, so der Einsatzleiter, Polizeidirektor Wolfgang Tritsch. Während dem gesamten Einsatz kam es zu Beleidigungen gegen Polizeibeamte. Drei Teilnehmer der Kargida-Veranstaltung meldeten sich nach der Demo bei der Polizei, da sie auf dem Weg zur Versammlung von Gegendemonstranten verletzt worden seien.