Karlsruhe (pm/pas) Es ist eigentlich eine kleine Formalie, die die Debatte ausgelöst hat: Künftig sollen Straßenbahn-Fahrkarten für Asylbewerber nicht mehr einzeln ausgegeben, sondern pauschal vom Integrationsministerium – das auch zuvor die Kosten zu tragen hatte – bezahlt werden. Damit soll der Verwaltungsaufwand reduziert werden. Unter politischen Gruppierungen und in sozialen Netzwerken hat die Umstellung eine lebhafte Diskussion ausgelöst.
Die Jusos beklagen in einer Stellungnahme „Stimmungsmache gegen Asylbewerber“ und sprechen von einer „polemischen Hetze“. „Es ist erschütternd, wie bei jedem kleinen Anlass wieder versucht wird, Ressentiments gegen Ausländer zu schüren. Besonders ernüchternd ist, wie die Junge Union versucht daraus Kapital zu schlagen“, sagt der Juso-Vorsitzende Max Schwald.
Auch das in sozialen Netzwerken oft gebrachte Argument, auch Schüler, Studenten und Rentner verfügten über wenig Geld. „Uns ist bewusst, dass gerade Studenten und Rentner zu den ärmeren Menschen in unserer Gesellschaft gehören. Doch hier werden wieder einmal die Armen gegen die noch Ärmeren ausgespielt, was wir entschieden ablehnen“, so Lisa Meinzer von den Jusos.
Die Junge Union hatte bereits am Montag die Pläne heftig kritisiert und sich gegen „Freifahrtscheine für Asylbewerber“ ausgesprochen. Der SPD-Landtagsabgeordnete Johannes Stober sprach hingegen von einem „großen Schritt nach vorn„.