Landau (pm) Im Rahmen des Projekts „Sozial engagierte Jungs“ des Hauses der Jugend Landau, das in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal erfolgreich durchgeführt werden konnte, haben insgesamt acht Jungs der 8., 9. und 10. Klassen der Integrierten Gesamtschule sowie der Konrad-Adenauer-Realschule Plus einen Einblick in den Beruf „Erzieher“ gewinnen können. Jugenddezernent Oberbürgermeister Thomas Hirsch überreichte jetzt im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Empfangssaal des Rathauses jedem Teilnehmer ein Zertifikat als Anerkennung für die freiwillig erbrachte Leistung.
Von Oktober 2015 bis Mai 2016 verbrachten die Jungen jeweils einen Nachmittag pro Woche in einer Landauer Kindertagesstätte oder einem Hort. „Das Projekt ist eine gute Möglichkeit für die Jungs die geschlechterspezifischen Trennwände unserer Gesellschaft zu überwinden und einen Einblick in den vorwiegend frauendominierten Beruf ‚Erzieher‘ zu erhalten“, so Hirsch bei der Zertifikatsübergabe. „Doch die Teilnahme am Projekt erfordert auch großen Mut und die Bereitschaft einmal über den Tellerrand hinaus zu schauen. Ich habe großen Respekt vor eurer Leistung und möchte euch allen herzlich für euer Engagement danken. Ihr könnt sehr stolz auf euch sein“, gratulierte Hirsch den Jungen zum erfolgreichen Abschluss des Projekts und betonte, dass das Projekt nicht nur den Jungen selbst, sondern auch für die Kinder ein Gewinn sei. Gerade in der frühkindlichen Erziehung sei es wichtig, dass die Kinder nicht nur weibliche Erzieherinnen, sondern auch männliche Bezugspersonen hätten.
Männliche Bezugspersonen fehlen
Hirsch dankte den sozialen Einrichtungen für die fürsorgliche Betreuung der Jugendlichen sowie den Familien für die moralische Unterstützung während des Projekts. Sein besonderer Dank ging an die Sparkasse Südliche Weinstraße, die das Projekt finanzierte sowie an Steffen Schmidt, stellvertretender Leiter des Hauses der Jugend für die Organisation und Projektleitung.
Die Jungen berichteten im Anschluss an die Zertifikatsübergabe über viele positive Erfahrungen, die sie in ihrer Zeit in den Kindertagesstätten sammeln konnten. Trotzdem musste der Eine oder Andere auch feststellen, dass er den Beruf des Erziehers eher nicht ergreifen wird. Doch auch das sei eine wertvolle Erfahrung hinsichtlich der Berufswahl, betonte Schmidt.
Das Projekt „Sozial engagierte Jungs“ wird es auch im Jahr 2016/2017 wieder geben. Die Vorbereitungen dazu beginnen nach den Sommerferien.