Karlsruhe/Berlin (pm/cm) Der geplante Ausbau der Dammerstocker Kurve gibt weiter Rätsel auf: Kommt er nun oder nicht? Nachdem zuletzt berichtet wurde, die Dammerstocker Kurve komme früher als erwartet, sieht das Bundesverkehrsministerium nun anscheinend doch keinen Bedarf.
Nachgefragt hat erneut der Karlsruher Bundestagsabgeordnete Ingo Wellenreuther. In einem persönlichen Gespräch mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Enak Ferleman erfuhr er, dass der geplante Ausbau vielleicht doch nicht stattfindet. „Entgegen den erst kürzlich geäußerten Vorstellungen der Deutschen Bahn AG sieht das Bundesverkehrsministerium keine Notwendigkeit für den Bau der Dammerstocker Kurve. Ebenso scheint die Realisierung der Großen und der Kleinen Pfalzlösung nicht geplant zu sein“, so Wellenreuther. „Vielmehr ist nach mündlichen und schriftlichen Informationen aus dem Ministerium mit einem viergleisigen Ausbau der rechtsrheinischen Strecke zwischen Mannheim und Karlsruhe zu rechnen“. Dies ergebe sich aus der „Korridorstudie Mittelrhein“, die in der kommenden Woche in Frankfurt am Main offiziell vorgestellt werden soll.
Grund für diesen Gesinnungswechsel sind angeblich die Schwierigkeiten, die man an der Übergangsstelle bei der Rheinbrücke Maxau befürchtet. Sowohl mit der Kleinen als auch der Großen Pfalzlösung würden aufgrund des starken Stadtbahnverkehrs zwischen Karlsruhe und Wörth nicht genügend zusätzlich Kapazitäten für den Güterverkehr frei.
Ohne Probleme wird der Ausbau der rechtsrheinischen Strecke aber auch nicht bleiben. „Ich habe klargestellt, dass für den Fall einer Realisierung dieses viergleisigen Ausbaus angesichts des fehlenden Platzangebotes bauliche
Lösungen gefunden werden müssen, die die Anwohner nicht über Gebühr belasten“, so Wellenreuther. „Insbesondere ist ein maximal möglicher Lärmschutz mit höchstem Standard unabdingbar. Da es sich um eine
Neubaumaßnahme handelt, wären solche Lärmschutzmaßnahmen auf höchster Stufe zwingend.“ Hierzu erwartet Wellenreuther klare Aussagen des Bundesverkehrsministeriums, wenn Mitte März die Korridorstudie Mittelrhein öffentlich vorgestellt wird. „Das können die Bürger zu Recht erwarten.“