Jahresbilanz 2013: Land nimmt 6.000 Flüchtlinge mehr auf

Stuttgart (anb) Im Jahr 2013 hat Baden-Württemberg insgesamt 13.853 Asylsuchende (Erstantragsteller) aufgenommen. Gegenüber dem Vorjahr (7.913 Personen) bedeutet dies eine deutliche Steigerung um 5.940 Personen oder um rund 75 Prozent. Zugleich ist dies im Südwesten der höchste Jahreszugang seit dem Jahr 1993.

Mit 1.878 Personen kamen die meisten Asylbewerber aus Serbien, danach folgten Asylbewerber aus Mazedonien (1.466 Personen) und Syrien (1.312 Personen), gefolgt von Pakistan (1.042 Personen) und der Russischen Föderation (911 Personen). Zusammen machten die Flüchtlinge aus diesen fünf Staaten mit 6.609 Personen fast die Hälfte des Gesamtzugangs 2013 aus.

Im Winter mehr Flüchtlinge

Die meisten Zugänge erfolgten wie im Vorjahr in der zweiten Jahreshälfte. Anders als im Jahr 2012 gab es zum Ende des Jahres allerdings keinen abnehmenden Trend. „Seit der Jahrtausendwende waren noch niemals so hohe Zugangszahlen zu bewältigen wie im Jahr 2013“, sagte Integrationsministerin Bilkay Öney heute (17. Januar) in Stuttgart. Teilweise seien monatlich mehr als 1.500 Menschen aufgenommen worden.

Die Ministerin dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Karlsruhe. Ihnen sei es gelungen, auch unter schwierigsten Umständen sicherzustellen, dass Baden-Württemberg Flüchtlinge aufnehmen konnte. Ebenfalls gelte ihr Dank den Verantwortlichen in den Stadt- und Landkreisen, die trotz der für sie ebenfalls hohen Belastung die vorläufige Unterbringung in den Kreisen auch im Jahr 2013 gewährleisteten.

Die Ministerin betonte, dass die Landesregierung ungeachtet der hohen Zugangszahlen das Koalitionsversprechen einer humanen Flüchtlingspolitik umgesetzt habe. Das neue Flüchtlingsaufnahmegesetz wurde im Dezember 2013 im Landtag verabschiedet und ist am 1. Januar 2014 in Kraft getreten. Öney: „Humanität darf nicht von Zugangszahlen abhängen.“

Knapp 13 Prozent der Antragssteller in Baden-Württemberg

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hält in diesem Jahr für Deutschland einen Zugang von rund 140.000 Erstantragstellern für plausibel. Da Baden-Württemberg nach dem Verteilerschlüssel knapp 13 Prozent der Asylsuchenden aufnimmt, ergäbe sich damit ein Jahreszugang von rund 18.000 Personen für das Land. Öney: „Weder im Bürgerkriegsland Syrien noch in Staaten wie Afghanistan, Irak und Pakistan hat sich die Lage wesentlich verändert. Die Fluchtbewegung aus diesen Ländern, aber auch aus anderen Teilen des asiatischen und des afrikanischen Kontinents wird anhalten.“