IWF-Gala krönender Abschluss des Wirtschaftsforums

Baden-Baden (pm/che) Nachdem Internationalen Wirtschaftsforum am Freitag war auch die IWF-Gala ein voller Erfolg. In Baden-Baden wurden unter anderem Prof. Dieter Hundt und Regine Sixt geehrt. Die Veranstalter zogen ein äußerst positives Fazit.

Glamour, Glanz und Gloria – bei der 8. IWF-Gala am Freitagabend im Kurhaus Baden-Baden standen zwei herausragende Unternehmer und ein Kulturschaffender im Mittelpunkt von Ehrungen und Ovationen. Zum Abschluss des Internationalen Wirtschaftsforums wurde Prof. Dr. Dieter Hundt, Aufsichtsratschef der Allgaier-Werke in Uhingen bei Göppingen und langjähriger Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitsgeberverbände, mit dem Lebenswerk-Award ausgezeichnet. Gleich zwei Awards – für Business und Charity – durfte die Münchnerin Regine Sixt entgegennehmen. Der erstmals vergebene Innovation-Award ging an den Direktor des Filmfestivals Berlinale, Dieter Kosslick.

Mehr als 600 Gäste im Bénazetsaal, darunter zahlreiche afrikanische Botschafter, US-Generalkonsul Kevin C. Milas und der saudische Generalkonsul Nabil Ashri, erlebten vor der Preisverleihung ebenso informative wie emotionale Lobreden von prominenten Laudatoren. Dr. Wolfgang Schüssel, Patricia Riekel und Maxine McClean sowie Dr. Maria Furtwängler würdigten als langjährige Weggefährten und Freunde die Preisträger. Zuvor sagte Baden-Württembergs Europaminister Peter Friedrich, das Engagement der Preisträger sei „beispielhaft“; sie stünden für „gelebte Verantwortung und Werte“. Die Politik setze bewusst den Rahmen für die Wirtschaft, damit „der ehrbare Kaufmann nicht der Dumme ist“.

Der frühere österreichische Bundeskanzler Schüssel würdigte Dieter Hundts „gelebte Sozialpartnerschaft“ und sein Engagement im Mittelstand wie im Sport. In freier, humorvoller Rede erzählte Schüssel zahlreiche Anekdoten aus vielen gemeinsamen Begegnungen. So habe Dieter Hundt einst auch Kanzler Gerhard Schröder mit ihm zusammengebracht und mit diesem Treffen geholfen, die angespannte Lage zwischen Deutschland und Österreich wieder zu normalisieren. Schüssel lobte auch Hundts Ehefrau Christine: „Ohne sie wäre Dieter nicht das, was er ist. In seiner Dankesrede sagte der Schwabe: „Ich hoffe, dass ich meinem Lebenswerk noch einige Kapitel anfügen kann.“, Der 76-Jährige erklärte auch, er wolle weiterhin dazu beitragen, dass Europa global wettbewerbsfähig bleibt.

Als Phänomen und „einzigartige Frau“ bezeichnete Maxine McClean, Außenministerin von Barbados, die im Unternehmen und bei Hilfsaktionen gleichermaßen stark engagierte Regine Sixt. „Sie gibt Glauben, Liebe und Hoffnung“, nicht nur den Kindern von Barbados, sondern vielen tausend anderen in aller Welt, sagte die Ministerin über ihre Honorarkonsulin mit Verweis auf die Sixt-Stiftung „Tränchen trocknen“.

„Regine ist ein Naturereignis!“ Patricia Riekel, die Chefredakteurin der Zeitschrift „Bunte“, sagte, „Regines Kraftzentrum“ sei die Familie, ihr Mann Erich und die beiden Söhne Alexander und Konstantin. Die Chefin des börsennotierten, in 110 Ländern präsenten Autovermieters kenne weder Rückwärtsgang noch Rückspiegel – „nur fast forward“. Besonders glücklich zeigte sich Regine Sixt darüber, dass ihr die Awards vom Friedensnobelpreisträger Frederik Willem de Klerk überreicht wurden – „aus den Händen, die Südafrika die Freiheit gebracht haben.“ Die Auszeichnung widmete sie den „Kindern, die ich finden konnte, um ihnen zu helfen, sowie meinen vielen Mitarbeitern, die für die gute Sache gekämpft haben und täglich kämpfen“. Ihr Appell „Geben wir unser Bestes – für diesen Planeten, für seine Menschen und für die Kinder dieser Welt!“ fand tosenden Applaus.

„Dieter Kosslick ist eine lebende Imagekampagne für den Kinofilm“, lobte Maria Furtwängler den Berlinale-Chef. Es gebe wenige Menschen, die als Kulturmanager so schillernd, humorvoll, politisch, solidarisch, innovativ und erfolgreich sind wie er. „Für uns Schauspieler ist er eine Lichtgestalt.“ Dieters Dogma sei „Probleme gibt es nicht“ – er besitze alle Eigenschaften eines Schwaben – obwohl Kosslick gebürtiger Badener ist: Lebensklugheit, Genussfähigkeit, pfiffigen Humor und überwältigenden Charme“. Und dies gerne auch in „Schwenglish“, wie Maria Furtwängler seine Mischung aus Schwäbisch und Englisch bezeichnete. In der im eigenen ironischen Art bedankte sich Dieter Kosslick für den Preis. Bei der ersten Vergabe eines Preises suche man ja Typen, „das ist mit mir gelungen.“ Wie einst der große Regisseur Billy Wilder, der wegen eines Preises drei schlaflose Nächte verbrachte, habe auch er lange gezweifelt, „ob ich den Preis verdiene“. Nun freue er sich über de große Auszeichnung: „Ich habe sie verdient“, sagte Kosslick.

Initiator und Organisator Dr. Reinhard Hofmann konnte außerdem auch dieses Mal sehr erfolgreich den Charity-Gedanken in das mehrstündige, unterhaltsame Programm integrieren, das vom Karlsruher Designer Prof. Enno-Ilka Uhde performt und von der SWR-Moderatin Stephanie Haiber moderiert wurde und dessen Strahlkraft inzwischen weit über Baden-Baden, Baden-Württemberg und Deutschland hinaus reicht. Stargast Peter Maffay, dessen Stiftung mehr als 1000 traumatisierten und benachteiligten Kindern und Jugendlichen im Jahr therapeutische Aufenthalte ermöglicht, darf sich über einen fünfstelligen Betrag aus dem Erlös der Tombola freuen. „Wir müssen etwas gegen das Leid tun, Signale setzen und nicht die Hände in den Schoß legen“, sagte der Sänger und Musiker.

Reinhard Hofmann zog ein positives Fazit. „Die IWF-Gala ist aus dem gesellschaftlichen Leben Baden-Badens nicht mehr wegzudenken. Sie hat sich auch als krönender Abschluss des Internationalen Wirtschaftsforums fest etabliert.“ Auch das IWF mit seinen Themen, die sich mit der Zukunft unserer Welt beschäftigen, ist zur Institution geworden. Der Termin für das 5. IWF steht deshalb mit dem 16. Oktober 2015 bereits fest.