Ist das Kunst oder kann das weg?

Pforzheim/Enzkreis (pol/pas) Eine junge Bande von Graffiti-Sprayern hat die Staatsanwaltschaft Pforzheim überführt. Die vier Jugendlichen sowie ein Erwachsener hatten in den vergangenen zehn Monaten in der Region ihr Unwesen getrieben und zahlreiche Gebäude unerwünscht „verschönert“. Teilweise begab sich die Gruppe dabei in Lebensgefahr. Die Ermittlungen waren wegen eines aufmerksamen Zeugen in Gang gekommen. Auf das Konto der Bande gehen mindestens vier Sachbeschädigungen mit einem Schaden von rund 40.000 Euro, so die Staatsanwaltschaft.

Drei Tatverdächtige seien bereits „im Besitz von eindeutigen Beweismitteln“ am 20. März im neu renovierten Sparkassenparkhaus aufgegriffen worden, so die Polizei. Noch während der Kontrolle habe ein Bürger telefonisch mitgeteilt, dass sich weitere Sprayer auf Höhe des Emma-Jäger-Bades an einer Uferwand zu schaffen machten. Auch diese siebenköpfige Gruppe habe die Polizei aufgegriffen, einer Person konnte die Tat nachgewiesen werden.

Der 23-jährige Tatverdächtige sei gerade auf dem Weg zu einem offiziellen Graffiti-Kurs gewesen, um dort seine Fertigkeiten zu verbessern. Er habe schon Container, Umspannstationen, Brückenpfeiler, Ufermauern und Unterführungen besprüht. Unglaubliches Glück habe er vor allem am Hauptbahnhof Pforzheim gehabt. Dort sei er auf einen abgestellten Kesselwagon gestiegen und habe es nur einem „Schutzengel“ zu verdanken gehabt, dass es nicht zum Funkensprung gekommen sei.

Im Zuge der Ermittlungen wurden von Experten außerdem weitere Schmierereien in Neuhausen und Tiefenbronn aufgeklärt. Alle Täter haben sich nach Polizeiangaben mit der Schadenswiedergutmachung einverstanden erklärt und mit der Beseitigung der Farbspuren bereits begonnen.