Karlsruhe/Pforzheim (pm/yb) Am heutigen „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ engagieren sich der Landkreis, die Städte, Internationale Begegnungszentren und Gleichstellungsbeauftragte mit Aktionen für dieses Thema.
Für die Stadt Karlsruhe heißt es heute: Frühstücken uns Fahnen hissen. Die Projektgruppe „Häusliche Gewalt überwinden“ un die städtische Gleichstellungsbeauftragte laden heute von 10 bis 12 Uhr zu einem Frühstück in das Internationale Begegnungszentrum (IBZ) ein. Willkommen zu der Informationsrunde sind Frauen und Männer aller Altersstufen und Herkunft, insbesondere Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Integrationskursen. Um 13 Uhr wird außerdem vor dem IBZ die blaue Fanhen „Frei Leben ohne Gewalt“ aufgehängt.
Auch in vielen Karlsruher Einrichtungen und in vielen Gemeinden der Region, so z.B. in Heimsheim im Enzkreis und in Pforzheim werden an diesem Gedenktag Fahnen mit der Aufschrift „Frei leben ohne Gewalt – Nein zu Gewalt an Frauen“ zu sehen sein. Bei verschiedenen Veranstaltungen und Werkstattgesprächen steht die Vernetzung der Frauen im Vordergrund. Sie soll dazu beitragen, Frauen in Not schnell an die richtigen Beratungsstellen zu verweisen.
Der Aktionstag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ ist seit 1999 von der UNO als internationaler Gedenktag anerkannt. Auf Initiative der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES wehen seit 2001 an diesem Tag die blauen Fahnen ‚Frei Leben ohne Gewalt’. In Karlsruhe beteiligen sich zahlreiche Organisationen, Fahnen werden an vielen öffentlichen Gebäuden gehisst.
Gewalt gegen Frauen ist auch in Deutschland verbreitet, so das Ergebnis der aktuell vorgelegten Studie der Europäischen Grundrechteagentur. Danach erlebten 35 Prozent der deutschen Frauen Gewalt durch den Partner oder eine andere Person. 60 Prozent der Befragten gaben außerdem an, schon einmal sexuell belästigt worden zu sein. Nur ein Fünftel der Betroffenen wendet sich an eine Beratungsstelle!
Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ erleichtert all denjenigen Betroffenen die Kontaktaufnahme, die den Weg zu einer Einrichtung vor Ort zunächst scheuen, darauf weist Astrid Stolz, Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt Karlsruhe aus Anlass des internationalen Tages „NEIN zu Gewalt an Frauen“ hin. Unter der kostenlosen Telefonnummer 08000/116 016 wird rund um die Uhr eine dauerhafte Erstberatung und eine Weitervermittlung an Beratungsangebote vor Ort angeboten.