Bruchsal (pm/ks) Gedrückte Stimmung bei den Spargelbauern in der Region: Trotz guter Ernte ist die Saison aus Sicht des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer bisher wenig zufriedenstellend verlaufen. Der Import durch den Handel habe den Preis für heimische Ware stark gedrückt, so der Vorwurf. Dasselbe Problem gebe es beim Verkauf von Erdbeeren.
„Man importiert Bio-Ware aus weiter Entfernung und lässt den heimischen Anbau gegen die Wand fahren, wohlwissend, dass dies die Existenz der Landwirte gefährdet, und Regionalität und Saisonalität eine Menge CO2 einsparen und das Klima schonen“, so Simon Schumacher, Vorstand im Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände. Importspargel und Importerdbeeren könnten in Deutschland günstiger als deutsche Produkte angeboten werden, weil es in vielen Importländern keinen Mindestlohn gebe. Zudem sei die Nachfrage nach Spargel in diesem Jahr generell etwas zurückhaltender – der Verband vermutet als Grund die in diesen Wochen unsichere Wirtschaftslage. In der kommenden Saison soll der Mindestlohn auf zwölf Euro steigen – das sehen die Verantwortlichen angesichts der aktuellen Entwicklungen kritisch. „Die Anbauer und Anbauerinnen bezahlen gerne 12 Euro Stundenlohn, aber dieser setzt faire Preise voraus. Aktuell zeigt sich deutlich, dass die heimische Produktion nicht entsprechend geschätzt und entlohnt wird. Wenn sich die Preise nicht entsprechend des Mindestlohns anpassen, wird das die Existenz vieler Betriebe kosten“, so Fred Eickhorst, Vorstand im Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände. Die Spargelsaison dauert noch bis zum 24. Juni.