Immer mehr Gin-Destillerien in der Region Baden

Region (cm) Ein guter Gin kommt nur aus England. So das Klischee. Stimmt aber nicht. Seit geraumer Zeit ist Gin „Made in Germany“ voll im Trend. Was die wenigsten wissen – gerade in Baden sind Gin-Brennereien auf dem Vormarsch und positionieren sich auf dem Markt.

In Deutschland wird gerne Alkohol getrunken. Nach der letzten Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus 2014 konsumiert jeder Deutsche ab 15 Jahren durchschnittlich 11,8 Liter reinen Alkohol im Jahr.  Das beliebteste alkoholische Getränk bleibt dabei weiterhin das Bier – mit 54 Prozent, dann Wein mit 28 Prozent und dann hochprozentigere Drinks mit 18 Prozent. Am 23. April des vergangenen Jahres wurde dann am Tag des Bieres obligatorisch auf das beliebteste Getränk der Deutschen angestoßen. Und 2017?

Ein neuer Trend zeichnet sich ab und macht zwar nicht den deutschen Bierbrauereien Konkurrenz, aber den weltweiten Wachholderschnaps-Anbietern: Gin aus Deutschland –konkreter: Gin aus Baden. Die Ursache: Die gehobene Genusskultur, in dessen Bereich sogenannte High-End-Spirituosen und hochwertige Cocktailzubereitung fallen, erlebt seit Jahren einen Aufschwung. Besonders beliebt: Gin in all seinen Varianten erobert die Bars dieser Welt.

Wenn man einen Gin kaufen möchte, ist natürlich in erster Linie Dein Geschmack ausschlaggebend. Ist man eher der fruchtige Typ, oder mag man es gerne würzig? Aber auch andere Auswahlkriterien spielen eine große Rolle: Soll die Spirituose pur getrunken werden oder lieber mit Tonic Water? Wird ein besonderer Wert auf ein bestimmtes Herkunftsland? Oder ist der Preis für Dich ausschlaggebend?

Die Produktion beschränkt sich längst nicht mehr nur auf das Ausland. Allein in Deutschland existieren derzeit bereits rund 200 Gin-Destillerien. So erobern immer mehr deutsche Brennereien den internationalen Markt und gewinnen sogar internationale Preise. Woran liegt das? Ein Grund für den Erfolg könnte sein, dass die deutschen Gins auf Lokalität und Kreativität setzen. Egal, ob aus Hamburg oder aus dem Schwarzwald, deutsche Gins werden immer beliebter.

Zu den Top-Sellern deutschlandweit gehören dabei gerade Gin-Produzenten aus Baden. Aus der Fächerstadt Karlsruhe kommt der Breaks-Gin. Die Macher betonen, dass das Destillat auf traditionelle Art und Weise hergestellt wird und die sogenannten Botanics, also die Zutaten, wie Wacholder, Fenchel, Koriander, Kubenpfeffer, Kardadom, Kamille, Lavendel, Orangenblüten aus der Region kommen.

Ebenfalls aus Karlsruhe, der Hoos Gin. Regionale Zutaten und echte Handarbeit stehen auch hier im Fokus der Destillation. Daneben konzentriert sich der Hersteller auf eine limitierte Abfüllung des Gin, denn nur 150 Flachen werden hier pro Destillation abgefüllt. Das stärkt den Exklusivitätsfaktor.

Aus dem Ländle stammt der Mundart Kaiserstuhl Dry Gin. Dieser Gin ist das Erzeugnis der Destillerie Fabian Vogtle aus Vogtsburg im Kaiserstuhl, unweit von Freiburg im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Hier wird auch auf eine limitierte Stückzahl gesetzt, und auffällig ist hier das minimalistische Flaschendesign.

Am bekanntesten und renommiertesten ist jedoch der Monkey 47 Gin aus dem Schwarzwald. Auf der „International Wine and Spirit Convention“ konnte sich dieser regionale Gin in der sogenannten Blindverkostung gegen 336 Konkurrenten aus 33 anderen Ländern durchsetzen, und in den Kategorien „Gin Worlwide“ und „World-Spirit Award“ die begehrte Goldmedaille nach Deutschland holen.