Hoffnung für Hohenwettersbacher Pappelallee?

Karlsruhe/Stuttgart (pm/che) Ein neues Naturschutzgesetz könnte für die Pappelallee in Hohenwettersbach zur Rettung werden. Die Stadt Karlsruhe hatte vor einigen Jahren mehr als ein Drittel der dortigen Pappeln gefällt und durch andere Bäume ersetzen lassen. „Dies könne als Eingriff im Sinne des Bundesnaturschutzgesetz gewertet werden“, moniert jetzt der SPD-Landtagsabgeordnete Johannes Stober.

„Die Hohenwettersbacher Pappelallee zwischen Thomashof und Batzenhof ist die mit Abstand prägendste Allee in der Region“, so der Karlsruher SPD- Landtagsabgeordnete Johannes Stober. Es sei daher wenig nachvollziehbar gewesen, dass die Stadt Karlsruhe vor einigen Jahren ca. 73 der insgesamt 180 dortigen Pyramidenpappeln gefällt und durch 65 Winterlinden ersetzt hat.

Stober, der auch Vorsitzender des Arbeitskreises Umwelt, Klima und Energiewirtschaft seiner Fraktion im Landtag ist, sieht nun aber große Chancen diese Allee dennoch zu erhalten. Entscheidend dafür sei eine Änderung im baden-württembergischen Naturschutzgesetz, die im Juni dieses Jahres mit den Stimmen von Grünen und SPD beschlossen wurde. Diese regle unter anderem, dass „die Beseitigung oder wesentliche Änderung von landschaftsprägenden Hecken, Baumreihen, Alleen, Feldrainen und Feldgehölzen“ als Eingriffe im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes gewertet werden.

Auf Anregung einiger Hohenwettersbacher Ortschaftsräte brachte Stober daher eine Kleine Anfrage im Landtag ein, in der er konkret wissen will, welche Auswirkungen diese Novelle auf die für das Jahr 2017 von der Stadt Karlsruhe geplanten weiteren Pappelfällungen (bzw. deren geplanten Ersatz durch Winterlinden) habe. Dabei greift er in der Begründung der Kleinen Anfrage zwar auch die Argumentation der Stadt auf, dass die von der Stadt Karlsruhe favorisierten Winterlinden grundsätzlich standortgerechter sind. „Aber was helfe das, wenn der landschaftsprägende Charakter dieser Allee völlig zerstört wird?“, so die rhetorische Rückfrage des Abgeordneten.
„Die auf einem Grad verlaufende bekannte Allee ist ein Wahrzeichen Hohenwettersbachs und diene als Naherholungsgebiet für die gesamte Region. Zudem ist sie aufgrund ihres südländischen Flairs als Fotomotiv äußerst beliebt“, so der Abgeordnete. Sogar die Stadt Karlsruhe schwärme auf Ihrer Internetseite bis heute noch von dieser „markantesten und auffälligsten“ Allee Karlsruhes. Umso unverständlicher sei daher, dass sie diese nun unbedingt durch eine Lindenallee ersetzen wolle.