Gutachten fordert mehr Notärzte an Krankenhäusern in Mittelbaden

Rastatt (pm/amf) Ein Gutachten zur Notfallrettung im Landkreis Rastatt und dem Stadtkreis Baden-Baden hat ein Defizit bei der notärztlichen Versorgung in Mittelbaden festgestellt. Das gab das Landratsamt Rastatt heute bekannt. Um die Situation zu verbessern, sollten Rettungsfahrzeuge rund um die Uhr mit Notärzten besetzt werden, die von sonstigen ärztlichen Aufgaben entbunden sind, empfiehlt das Gutachten, das der Bereichsausschuss für den Rettungsdienstbereich Mittelbaden in Auftrag gegeben hatte. 

„Wir brauchen spätestens ab 2017 mehr Notärzte, gerade im südlichen Landkreis am Standort des Krankenhauses Bühl. Nur so ist die ärztliche Grundversorgung bei Verkehrsunfällen und anderen Notsituationen für unsere Kreiseinwohner gewährleistet“, sagt Rastatts Erster Landesbeamter Dr. Jörg Peter.

Die Noteinsatzfahrzeuge sollten direkt an den Krankenhäusern in Baden-Baden, Bühl und Rastatt stationiert sein. Bei der Leitstelle für die Notarzteinsätze in Mittelbaden gebe es laut dem Gutachten keinen Verbesserungsbedarf. Technik und die Qualifizierung des Personals seien bedarfsgerecht. Die Ausrückzeiten der Einsatzfahrzeuge vor allem im südlichen Landkreis seien aber zu lang, sodass in Autobahnnähe, im Bereich Bühl-Oberbruch, ein Rettungswagen stationiert werden sollte. Dadurch könnten die Einsatzkräfte im Rahmen einer 24-Stunden-Bereitschaft schneller am Einsatzort Hilfe leisten, so der Gutachter. Zusätzlich sollte in Baden-Baden ein weiterer Rettungswagen eingesetzt werden. Vor dem Hintergrund von jährlich rund 2.000 Notarzteinsätzen in Mittelbaden und teils großen Entfernungen innerhalb des Landkreises fordert der Gutachter eine Rund-um-die-Uhr-Besetzung der vier Noteinsatzfahrzeuge durch Notärzte, die in den Krankenhäusern mit keinen anderen Tätigkeiten beschäftigt sind.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen seien die Krankenkassen dazu verpflichtet, den Krankenhäusern die Kosten für die eingesetzten Notärzte zu erstatten. Das Landratsamt habe die Krankenkassen aufgefordert, unverzüglich Gespräche mit dem Klinikum Mittelbaden über die Finanzierung zusätzlicher Notarztstellen aufzunehmen.