Grüner Rupp: „Ich gehe, bevor ich platze“

Karlsruhe/Malsch (pm/pas) Der langjährige Grünen-Politiker und -Funktionär Jörg Rupp hat seinen Austritt aus der Partei angekündigt. In einem Blog-Eintrag rechnet er vor allem mit der Führungsriege der Grünen ab. Kretschmann, Özdemir, Palmer – in vielen Punkte habe man sich von den grünen Ideen und Idealen verabschiedet. Es habe sich gar eine „grüne Pegida“ in der Mitte der Partei gebildet – und es gebe eine Reihe von Mitgliedern, die ihr Recht geben. Zum Rücktritt habe die Veränderung der Partei in den vergangenen drei Jahren maßgeblich beigetragen.

Jörg Rupp war nahezu ein Gründungs-Grüner. 1988 war er Mitglied der in Karlsruhe gegründeten Grünen Liste geworden, später bei den Grünen, heute bei Bündnis 90 / Die Grünen. Seit 1999 war er in verschiedenen Funktionen aktiv, teils als Kreisvorsitzender, zwischenzeitlich sogar als Mitglied des Landesvorstands. In den vergangenen Jahren war Rupp auch das Gesicht des Widerstands gegen die Karlsruher Kargida-Bewegung und verschiedene Splittergruppen. Besonders den Umgang der Grünen mit Asylfragen hatte er in den vergangenen Monaten immer wieder massiv kritisiert.

Auch in seinem Blog-Eintrag zum Austritt attackiert der die veränderte Asyl-Politik seiner ehemaligen Partei. Der grüne Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer rase „ungebremst durch Talkshows und Zeitungen und propagiere Asylrechtsverschärfungen, die der AfD zur Ehre gereichen würden“, schreibt er. In der Flüchtlingspolitik sei durch „die Kretschmänner und Al-Wazire“ kein Verlass mehr. Die Partei habe unverändert „großes Potential“ – doch aus dem „Dreiklang von Regierung, Fraktion und Partei“ sei ein „monotoner Missklang“ geworden.