(pas). Gebühren von bis zu 100 Euro für Bewerbungsgespräche und Aufnahmeprüfungen sieht ein Gesetzesentwurf der baden-württembergischen Bildungsministerin Theresia Bauer (Grüne) vor – doch diese Idee findet nicht einmal Unterstützung in der eigenen Partei. Mitte Oktober hatte Bauer die Pläne vorgestellt – seitdem erntete sie dafür jede Menge Gegenwind. Heftige Kritik hagelte es aus den Reihen der Studierenden und sogar vom Koalitionspartner SPD. Am Wochenende votierte sogar die eigene Partei gegen die neuen Gebühren.
Beim Parteitag in Esslingen stimmte die grüne Basis unter anderem über das Thema ab und sprach sich deutlich gegen die Gebührenpläne aus den eigenen Reihen aus. Damit dürfte es sehr unwahrscheinlich geworden sein, dass die Pläne aus dem Ministerium Bauer in dieser Form umgesetzt werden. Noch vor gut zwei Jahren war die neue grün-rote Landesregierung mit dem Versprechen angetreten, die Studiengebühren in Baden-Württemberg abzuschaffen – was wenig später auch geschah. Damit nahm die Landesregierung Einnahmeverluste in Millionenhöhe in Kauf. Die nun bekannt gewordenen Pläne interpretierten viele als den Versuch, neue Gebühren „durch die Hintertür“ wieder einzuführen.