Karlsruhe (che) Am frühen Sonntagmorgen hat die Karlsruher Tunnelvortriebsmaschine „Giulia“ ihr Schneidrad verloren. In einer mehrstündigen Operation wurde das tonnenschwere Teil in drei Abschnitten demontiert. Ein Stück soll den Karlsruhern allerdings erhalten bleiben.
Um 7 Uhr begannen die Arbeiter mit den letzten Handgriffen, um den ersten Teil des 120-Tonnen-Kolosses an den Kran zu hängen. Mit einem Schneidbrenner wurden die letzten Verbindungen zum Mittelstück gekappt, bevor das obere Drittel des Schneidrades aus der Grube schwebte. Trotz der Enge und der erforderlichen Präzision sei es weniger schwierig, das Schneidrad abzubauen, erklärte Achim Winkel, Pressesprecher der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft.
Der Mittelteil des Schneidrades kehrt nach dem Ausbau zurück zum Hersteller, da man dieses Teil für weitere Bohrungen wiederverwenden kann. Obwohl während des Vortriebs immer wieder Werkzeuge am Bohrkopf ausgetauscht wurden, hatten „Giulias“ Zähne vehement an Glanz verloren. Vom strahlenden gelb-roten Anstrich beim Anbau war nichts mehr übrig. Dreck und Rost erzählen die Geschichte des Weges vom Durlacher zum Mühlburger Tor.
Das erste Stück, das aus der Grube gehoben wurde, verbleibt als Denkmal in Karlsruhe. Es wird vorübergehend an einem geschützten Ort zwischengelagert, bis Stadtverwaltung und KASIG entschieden haben, wie und wo man das Teil am besten ausstellt.