Durlach/Rastatt (pol/ame) Heftige Auseinandersetzungen beim 4. Kurdenmarsch von Durlach nach Rastatt – eine Polizistin musste mit einer starken Kopfverletzung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mindestens drei Personen wurde festgenommen. Wie die Polizei mitteilt, lief der Kurdenmarsch anfangs sehr friedlich und erst gegen Ende gewalttätig ab.
Die 4. Etappe des Kurdenmarsches startete am 11. Februar pünktlich um 09.30 Uhr am Bahnhof von Karlsruhe-Durlach und führte die knapp 200 Teilnehmer auf einer Strecke von circa 25 Kilometer bis nach Rastatt. Bei einer Rast am Nachmittag in Ettlingen wurde aus einer Anrainerwohnung die türkische Fahne gezeigt, woraufhin durch kurdische Aufzugsteilnehmer Steine und Flaschen gegen das Gebäude geworfen wurden. Ein Steinewerfer konnte im weiteren Verlauf festgenommen werden. Zu einer weiteren größeren Auseinandersetzung kam es im Bereich einer Tankstelle in Neumalsch, wo eine circa zehnköpfige kurdische Gruppe eine Autofahrerin attackierte, die eine türkische Flagge zeigte. Die Angreifer wurden nach einem kurzen Tumult von den Polizeikräften festgenommen.
Als der Demonstrationszug mit deutlicher Verspätung gegen 20.30 Uhr Rastatt erreichte, kam es im Stadtgebiet zu den bislang gewalttätigsten Ausschreitungen. Nachdem sich zwei Fahrzeuge den Aufzugsteilnehmern näherten und den Gruß der „Grauen Wölfe“ zeigten, bewarfen die Kurden aus dem Aufzug heraus die Türken mit Steinen. Die Fahrzeuge wurden durch den Steinbewurf beschädigt, eine Polizeibeamtin wurde dabei von einem Stein getroffen und musste mit einer stark blutenden Kopfplatzwunde ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Polizei gelang es, den Steinewerfer festzunehmen.
Als sich die schon aufgeheizte Stimmung unter den Kurden weiter verschärfte und sich die Lage zunehmend gewalttätig entwickelte, löste die Polizei die Versammlung auf. Nach Bekanntgabe der Auflösungsverfügung, welche auch ins türkische übersetzt wurde, stellte die Polizei die Identität aller noch anwesenden Aufzugsteilnehmer fest und erteilte Platzverweise. Die Anzahl der bei den Ausschreitungen verletzten Personen sowie das gesamte Ausmaß der Beschädigungen kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden. Ob der Kurdenmarsch am Freitag fortgesetzt
wird, wird durch die Versammlungsbehörde am Morgen entschieden.
Foto: Stephanie Roeder