Baden-Württemberg (pm/ck) Wie die Bildungsgewerkschaft GEW am Morgen mitteilt, erwartet man von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, dass er die Pläne von Kultusministerin Susanne Eisenmann für die weiteren Schulöffnungen am 15. März korrigiert.
„Winfried Kretschmann hat versprochen, dass Öffnungen nur stattfinden, wenn eine klare Teststrategie vorhanden und gute Sicherheitsmaßnahmen garantiert sind. Kultusministerin Susanne Eisenmann hat bisher nicht für klare Regelungen und kommunale Teststrategien gesorgt, sondern schiebt in ihrem Brief an die Schulen erneut die Umsetzung den jetzt schon völlig überlasteten Schulleitungen zu. Wenn Kretschmann dies zulässt, werden in einer Woche einen Tag nach der Landtagswahl in den Schulen ganze Klassen stundenlang ohne Schutz in vollen Klassenzimmern sitzen und dadurch derzeit unkalkulierbaren Gefahren ausgesetzt. Ganze Grundschulen zu öffnen, das funktioniert nicht, “so die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein am Sonntag (07.03.) in Freiburg.
Die GEW erwarte Garantien, dass an allen Schulen Testmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte vorhanden sind und überall maximal im Wechselunterricht gestartet wird. „Wenn Kultusministerin Susanne Eisenmann in den letzten Wahlkampftagen die wieder steigenden Infektionszahlen und die Gefahr durch Virusmutationen ignoriert, muss wenigstens der Ministerpräsident die Verantwortung übernehmen, für möglichst sichere Lernbedingungen zu sorgen. Es ist absehbar, dass wir angesichts der Impfungen für Lehrkräfte in wenigen Wochen wieder auf einen relativ normalen Unterrichtsalltag hoffen können. Es ist fahrlässig, wenn jetzt auf potentielle Stimmen bei der Wahl geschielt wird und diese wichtiger sind als die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler, ihrer Familien sowie der Lehrkräfte. Wenn Eisenmann offenbar keine Verantwortung für das Infektionsgeschehen an den Schulen über den Wahltag hinaus übernehmen will, muss das Kretschmann tun“, sagte Stein.
Nach einem Schreiben von Kultusministerin Eisenmann an die Schulen am Freitag (05.03.) sollen ab 15. März alle Klassenstufen von 1 bis 6 zum Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen zurückkehren. Die von Ministerpräsident Winfried Kretschmann genannten Bedingungen wie Teststrategien oder verkleinerte Lerngruppen tauchten im Brief des Ministeriums nicht auf, so die GEW. Rahmenbedingungen für kommunale Teststrategien seien weiter ungeklärt und die weitere Verantwortung werde den Schulleitungen überlassen.