GEW: Hochschule werden in der aktuellen Zeit allein gelassen

Karlsruhe (pm/mcs) Die Bildungsgewerkschaft GEW sieht für das morgen (20.04.) beginnende Sommersemester an den Hochschulen in Baden-Württemberg die Qualität der Lehre in Gefahr und erwartet vom Wissenschaftsministerium klare Konzepte für die etwa 360.000 Studierenden.

„Viele Hochschulen fühlen sich alleine gelassen. Im Brief der Wissenschaftsministerin Theresia Bauer an die Beschäftigten und Studierenden an Hochschulen werden diese aufgefordert, Schwachstellen zu melden. Das ist zu wenig. Konkrete Unterstützungsangebote oder gemeinsame Rahmenbedingungen fehlen. Die Lehre darf in den nächsten Wochen nicht zur digitalen online-Spielwiese werden. Wir brauchen konkrete Aussagen zu Qualitätskriterien und zum Datenschutz bei den eingesetzten online-Lernformen. Die Hochschulen stochern im Nebel, wie Prüfungen und die Arbeitszeit der Beschäftigten geregelt werden können. Es gibt keine Fortbildungsangebote im Umgang mit Online-Tools und digitalen Bibliotheken und zu wenig finanzielle Unterstützungsangebote für Studierende“, sagte am Sonntag Doro Moritz,  Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Erlass der Studiengebühren für Studierende aus Nicht-EU Ländern

Die GEW setzt sich auch dafür ein, dass Studiengebühren für Nicht-EU Studierende erlassen sowie bereits bezahlte Gebühren erstattet werden. Diese Studierenden sollen auch einfache Verlängerungen ihrer Aufenthaltsgenehmigungen erhalten. Für alle Studierenden sollen die Bafög-Regelungen angepasst und ein Hilfefonds für Studierende, die kein BAföG beziehen, eingerichtet werden. Für die zahlreichen befristet Beschäftigten müsse es einen Rechtsanspruch auf Verlängerung der Befristung geben. Dies fordert die GEW in einer Pressemitteilung.

„Alle Studierenden und Beschäftigten an den Hochschulen stehen jetzt vor einem Sommersemester mit vielen Unbekannten. Natürlich sind Hochschulen mit Online-Lernmethoden vertrauter als die Schulen. Das darf aber nicht zur Folge haben, dass man die Hochschulen und einzelne Dozent*innen mit den vielen offenen Fragen alleine lässt“, so Doro Moritz weiter.