GEW fordert 10.000 neue Lehrerstellen

Stuttgart (pm/cl) Die Bildungsgewerkschaft GEW plädiert für einen schnellen Ausbau der Lehrerreserven in Baden-Württemberg. Mangelhafte Lehrerreserven und nicht besetzte Stellen an Schulen, würden in Baden-Württemberg für einen anhaltenden Anstieg der ausfallenden Unterrichtsstunden sorgen.

Nicht nur die „Fridays for Future“-Demonstrationen sorgen dafür, dass so manche Unterrichtsstunde ausfällt. An vielen Schulen im Land bleibt das Klassenzimmer auch leer, wenn die Schüler anwesend wären. Grund dafür ist eine nicht ausreichend angelegte Lehrerreserve und zu viele unbesetzte Lehrerstellen, so die GEW.

Momentan gibt es 1.666 Stellen in der Lehrerreserve, aber 6.000–7.000 langfristige Ausfälle von Lehrkräften. Hauptgrund für längerfristig ausfallende Lehrkräfte, sind Mutterschutz und Elternzeit. Laut GEW seien mehr als genug Steuergelder in der Landeskasse, um die Vertretungsreserven sofort auszubauen. Es könne nicht sein, dass Eltern bald das Recht auf Unterricht für ihre Kinder einklagen müssen, so Doro Moritz Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.

Auf der anderen Seite würden ausgebildete Lehrer nicht an Schulen eingesetzt. Im kürzlich beendeten Schulhalbjahr haben rund 2.000 Gymnasiallehrkräfte keine Stelle bekommen, so Moritz. Die GEW erwarte von der Landesregierung, einen schnellen Ausbau der Vertretungsreserve. Dafür seien mehr als genug Bewerber auf dem Arbeitsmarkt. Lehrerbedarfsprognosen des Bildungswissenschaftlers Klaus Klemm im Auftrag der GEW und die Lehrerbedarfsrechnung des Kultusministeriums sprechen von mindestens 10.000 neunen Lehrerstellen, die im Land benötigt werden.

Am heutigen Mittag schickte die GEW ein neues Plakat mit der Aufschrift „10.000 neue Stellen. Mindestens.“ an rund 4.500 Schulen im Land. Die Rund 50.000 Mitlgieder der GEW wollen damit den Druck auf Grüne und CDU erhöhen. Damit in einigen Jahren genügend Lehrer vorhanden sind, müssen jetzt die Studienplätze für Lehrkräfte ausgebaut und rechtzeitig die notwendigen, neuen Stellen geschaffen werden, so die GEW.