Geschwindigkeitskontrollen in Rastatt

Landkreis Rastatt (pm) Wie das Landratsamt Rastatt mitteilt, rufen Klagen über zu schnelle Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeitsüberwachung im Landkreis Rastatt immer häufiger auf den Plan.

Die Zahl der jährlichen Messtag habe sich seit 2009 von 110 auf 124 im Jahr 2013 erhöht. Gleichzeitig steige die Quote der Verstöße in diesem Zeitraum von 8,5 auf knapp elf Prozent (10,8 Prozent). Dabei wurden im vergangenen Jahr über 16.000 zu schnell fahrende Verkehrsteilnehmer mit Verwarnungs- und Bußgeldern belegt.

Seit dem Jahr 2005 ist die Landkreisverwaltung für die Geschwindigkeitsüberwachung zuständig und führt eigene mobile Kontrollen auf den Straßen des Landkreises durch. Davon ausgenommen sind lediglich die Großen Kreisstädte. Die Geschwindigkeitsüberwachung wird von eigens geschultem und erfahrenem Personal des Landratsamtes durchgeführt. Messgeräte und Fahrzeuge werden angemietet.

Die Geschwindigkeit wird vorwiegend an schnell befahrenen Straßen, an Schul- und Kindergartenwegen sowie an Straßen, die von den Gemeindeverwaltungen empfohlen werden, überwacht. Dabei werden derzeit rund 200 Messstellen im Wechsel bedient. Bei der Frage, ob an einer beabsichtigten Stelle erfolgreich und gerichtsverwertbar Messungen stattfinden können, müssen neben dem Straßenverlauf auch die korrekte Beschilderung und eventuell einzuhaltende Abstände überprüft werden.

Vereinzelt wird auch die Nutzung von Privatgrundstücken notwendig, um eine korrekte Geschwindigkeitsüberwachung durchzuführen. „Hier ist der Landkreis immer auf die Mithilfe der Anwohner angewiesen, die teilweise jedoch zögerlich ist, wenn es um die Bereitstellung von Privatgrundstücken zur Aufstellung des Messfahrzeuges oder der Messtechnik geht“, stellt Mildenberger immer wieder fest, obwohl die Klagen über zu schnelle Verkehrsteilnehmer häufig Anwohnerbeschwerden sind.

Messergebnisse bestätigen allerdings auch, so die Erfahrung der Zentralen Bußgeldstelle, dass die „Raser“ entweder gar keine sind, weil das subjektive Empfinden dies anders einschätzt, oder aber dass die zu schnellen Fahrzeugführer im näheren Wohnumfeld zu finden sind und anteilig nicht ins Gewicht fallen.

Auf Seiten des Landratsamtes gibt es derzeit konkrete Überlegungen, ergänzend ein eigenes Messgerät zu beschaffen. „Damit könnte eine größere Flexibilität erreicht werden und wir könnten Messungen, unabhängig von Wetterprognosen und einer termingenauen Buchung beim externen Dienstleister, auch kurzfristig ansetzen“, betont Andrea Mildenberger.

Unterstützung in Sachen Verkehrssicherheit leistet weiterhin die Verkehrspolizei beim Polizeipräsidium Offenburg, die seit diesem Jahr neue Überwachungsgeräte im Einsatz hat. Sie überwacht gut ausgebaute, mehrspurige und autobahnähnliche Straßen im Kreisgebiet und erhöht den Überwachungsdruck an unfallträchtigen Straßenabschnitten und Gefahrenstellen. Anders als die Landkreisverwaltung besitzt sie ein Anhalterecht und darf in den fließenden Straßenverkehr eingreifen und so beispielsweise bei Lasermessungen die beanstandeten