Geplanter Abluftkamin am Karlstor sorgt weiter für Ärger

Karlsruhe (pas) Die Diskussionen um den geplanten Abluftkamin am Karlstor, der für frische Luft im künftigen Autotunnel unter der Kriegstraße sorgen soll, ebben nicht ab. Gestern meldete sich der Präsident des in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Bundesgerichtshofs (BGH) Klaus Tolksdorf zu Wort. Heute gaben die Freien Wähler und die CDU-Fraktion im Gemeinderat eine Stellungnahme dazu ab. Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup hatte bereits zugesichert, die Planungen überdenken zu wollen.

FW: Abgasentlüftung dezentral regeln

Tolksdorf bittet in seinem fünfseitigen Brief an Mentrup darum, die Entscheidung für die Errichtung des 20 Meter hohen Kamins „im Interesse des Gerichts und im Interesse der Stadt“ zu überdenken. Die Freien Wähler haben unterdessen einen Antrag auf Verzicht bei der Stadt eingereicht. „Das historische Innenstadtbild der Planstadt Karlsruhe verliert seine Identität. Was mit dem Abriss der Hofdrogerie Roth begann, wird nun mit dem von der Bürgerschaft abgelehnten 20 Meter hohen Entlüftungskamin am Karlstor fortgesetzt“, so FW-Stadtrat Jürgen Wenzel. Die Freien Wähler fordern in ihrem Antrag, zu prüfen, ob die Abgasentlüftung des Kriegstraßentunnels nicht dezentral erfolgen könne.

CDU schlägt moderne Filter vor

Mit einer anderen Idee kommt ebenso heute die CDU an. Der Architektenausschuss der Partei schlägt den Einbau moderner Filteranlagen als Ersatz für den Kamin vor. „Die bisherigen Planungen sollten nochmals überprüft werden. Sicher ist es durch den Einbau von modernen Filtern in der Röhre möglich, die gesetzlich vorgeschriebenen Emissionswerte einhalten zu können“, so der Vorsitzende des Architektenausschusses Hans Zelch. Der Bau eines Kamins sei „eine Zumutung für das Stadtbild“.