Karlsruhe (pm/da) Seit Ende April sollen gelbe Markierungen insgesamt zehn Kreuzungen in Karlsruhe-Knielingen fußgängerfreundlicher machen. Nach Angaben der Hochschule Karlsruhe für Technik und Wirtschaft sind die Fahrbahnmarkierungen Teil des hochschulinternen Forschungsprojekts Reallabor ,,GO Karlsruhe!“, in dessen Rahmen untersucht werden soll, mit welchen Maßnahmen die Situation von Fußgängern verbessert werden kann. Das Projekt läuft seit Oktober 2015.
Als erstes von mehreren Realexperimenten wurden am 24. April im Karlsruher Stadtteil Knielingen insgesamt zehn Kreuzungen im Gebiet zwischen der Egon-Eiermann-Allee und der Rheinbrückenstraße fußgängerfreundlich umgestaltet. Dafür brachten die Forscher provisorische Markierungen mit gelben Punkten an, um so die Gehwege in Kurvenbereichen zu verbreitern. Dadurch sollen Fußgänger gefahrlos ein Stück weiter auf die Straße gehen können. ,,So kann der Sichtkontakt zwischen den Verkehrsteilnehmern verbessert werden, da parkende Fahrzeuge und Bäume nicht länger die Sicht versperren. Die Überquerung der Straße wird für Fußgänger also erleichtert“, so ein Sprecher der Hochschule.
Bürgerbeteiligung spielt wichtige Rolle
Die Idee zu dem Realexperiment entstand nach Angaben der Hochschule über Rückmeldungen aus der Knielinger Bürgerschaft auf einem Workshop des Reallabors im Juni 2017. Die Bürger hätten die Sichtverhältnisse zwischen Fußgängern und Autofahrern an vielen Kreuzungen bemängelt. Neue Wege für eine Bürgerbeteiligung direkt vor Ort spielen laut der Hochschule im Reallabor eine wichtige Rolle. Demnach werden zusätzlich zu den öffentlichen Veranstaltungen auch digitale Beteiligungsformen angeboten und deren Akzeptanz untersucht. Im Vorfeld zu dem Experiment seien die Anwohner der betroffenen Straßen und die Bürger Knielingens über das Vorhaben informiert worden.
Das Reallabor GO Karlsruhe! ist eines von 14 Reallaboren, das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert wird. Es wird in Kooperation mit der Stadt Karlsruhe durchgeführt.