Freiburg (pol/amf) Im Fall der in Freiburg getöteten 19 Jahre alten Studentin hat die Polizei einen Tatverdächtigen gefasst. Dabei handelt sich um einen 17-jährigen Afghanen, der 2015 als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland kam. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Erklärung am Samstag mit. Der Verdächtige sitzt derzeit in Untersuchungshaft und schweigt bislang zu den Vorwürfen. Die 19-jährige Medizinstudentin aus dem Enzkreis war im Oktober tot am Ufer der Dreisam entdeckt worden. Die Obduktion des Leichnams ergab, dass die 19-Jährige vergewaltigt und getötet wurde.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilten, war ein rund 18 Zentimer langes schwarzes Haar, dessen Ende blondiert wurde, die entscheidende Spur, die zur Ergreifung des Tatverdächtigen führte. Eine weitere Spur, die zum mutmaßlichen Täter führte, war ein schwarzer Schal, der unweit des Flussbetts gefunden wurde, an dem auch die Leiche der Studentin entdeckt worden war. In den vergangenen Wochen werteten die Ermittler zahlreiche Videoaufzeichnungen auf. Unter anderem die kurz vor dem Tatzeitpunkt aufgenommenen Aufzeichnungen in einer Straßenbahn der Linie 1 – darin zu sehen: ein Mann mit auffälliger Frisur und schwarzem Schal. Der Mann wurde daraufhin zur Fahndung ausgeschrieben und am Freitag zufällig von einer Polizeistreife entdeckt und festgenommen. Mehr als 1.600 Hinweise hatte die eigens für diesen Fall einberufene Sonderkommission „Dreisam“ in den vergangenen sieben Wochen ausgewertet. Gleichzeitig waren mehr als 1.400 Zeugen vernommen worden.
Keine Hinweise für Verbindung zum Fall der getöteten Joggerin
Einen Zusammenhang zwischen der Ermordung der Studentin und dem Fall der ebenfalls getöteten 27-jährigen Joggerin, deren Leiche Anfang November in einem Waldstück bei Endingen gefunden wurde, sehen die Ermittler derzeit nicht. Allerdings seien bislang noch nicht alle Spuren ausgewertet worden.