Queensland/Karlsruhe (pm/yb) 24 neue Arten der Rüsselkäfer-Gattung Trigonopterus aus dem tropischen
Nordosten Australiens sind das erfolgreiche Ergebnis der Forschungsarbeit eines Wissenschaftlers vom Naturkundemuseum Karlsruhe.
Käferexperte Dr. Alexander Riedel vom Naturkundemuseum Karlsruhe ist immer wieder in Sachen Grundlagenforschung unterwegs – eine seiner letzten Forschungsreisen führte ihn in die Regenwälder im Nordosten Australiens. Gemeinsam mit Rene Tänzler von der Zoologischen Staatssammlung München gelang es ihm, vierundzwanzig neue Arten der Käfergattung Trigonopterus nachzuweisen. Die auf ihrer Expedition gesammelten Käfer ermöglichten durch modernste DNA-Untersuchungen die genaue Beschreibung von bislang unbenannten Arten, von denen sich viele schon seit Jahrzehnten unerkannt in Museumssammlungen befanden.
Australien ist bekannt für seine riesigen Trockengebiete. Eine große Zahl der ursprünglichen Tier- und Pflanzenarten des Kontinents kommen aber in den feuchten, tropischen Wäldern entlang der Ostküste im Norden des Bundesstaates Queensland vor. Diese Wälder sind auch die Heimat der jetzigen Neuentdeckungen. Viele der Exemplare, auf denen die aktuelle Forschungsarbeit beruht, wurden bereits in den 1980er und 1990er Jahren gesammelt. Seitdem steckten sie quasi unerkannt in australischen Museumssammlungen – bis Dr. Alexander Riedel die Gelegenheit hatte, sie zu untersuchen.
„Meist vergehen Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte zwischen dem Fund einer neuen Art in der Natur und ihrer wissenschaftlichen Untersuchung bzw. der Veröffentlichung eines passenden Namens,“ erklärt er. „Der Grund liegt in der kleinen Zahl von Experten, die sich mit dieser Art von Forschung befassen“ führt er aus. „Es gibt Millionen unbestimmter Exemplare in Insektensammlungen auf der ganzen Welt – aber nur wenige Experten haben das Vorwissen, um diejenigen von besonderem Interesse erkennen zu können.“