Stuttgart/Karlsruhe (pm/yb) Baden-Württemberg muss sich im laufenden Jahr auf einen noch stärkeren Zustrom von Flüchtlingen einstellen.
Die grün-rote Landesregierung geht nach einer jüngsten Prognose von mindestens 33.000 Erst- und 7.000 Folgeantragstellern aus. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr stellten 26.000 Menschen in Baden-Württemberg einen Erstantrag auf Asyl. „Für 2015 rechnet das Bundesamt für Migration und Flüchtlingen nach der neuesten Prognose mit einer Steigerung der Zahl der Erstantragsteller um circa 25 Prozent“, so Integrationsministerin Bilkay Öney heute in Stuttgart. „Ich will aber nicht ausschließen, dass diese Prognose nochmal nach oben korrigiert werden muss.“
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geht in seiner Prognose vom 18. Februar für ganz Deutschland von mindestens 250.000 Menschen im Jahr 2015 aus, die das erste Mal einen Antrag auf Asyl stellen. Hinzu kommen voraussichtlich rund 50.000 Folgeantragsteller.
Baden-Württemberg nimmt nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel 13 Prozent der Asylbewerber auf. Demnach kämen in Baden-Württemberg monatlich rund 2.800 Erstantragsteller und rund 6.00 Folgeantragsteller – also insgesamt 3.400 Antragsteller – hinzu. Allerdings wurden diese Zahlen nach Angaben des Integrationsministeriums im Januar bereits übertroffen, da insgesamt rund 4.000 Antragsteller gezählt wurden. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig hatte den Bund am Wochenende aufgefordert, eine realistischere Asylbewerber-Prognose vorzulegen. Der SPD-Politiker verlangte einen „ehrlicheren Umgang mit den zu erwartenden Asylbewerberzahlen“. Die Zahl, die das BAMF für Schleswig-Holstein errechnete, hält Albig für völlig unrealistisch, da zu niedrig.