Karlsruhe (pm) In der gestrigen Kreistagssitzung war einmal mehr die Unterbringung von Asylbewerbern ein Thema. Der Landkreis ist weiterhin auf Suche nach Gemeinschaftsunterkünften. Vorschläge für Verwaltungsvereinfachung wurden vorgelegt.
Landrat Dr. Christoph Schnaudigel berichtete, welche Anstrengungen die Verwaltung unternommen hat und weiter unternehmen muss, um Gemeinschaftsunterkünfte für die steil ansteigende Zahl von Flüchtlingen einzurichten. 1.536 Plätze in 14 Unterkünften stehen derzeit zur Verfügung, bis Ende 2015 müssen die Kapazitäten auf 3.500 Plätze erweitert werden. Über 2.000 Plätze sind für das Jahr 2015 bereits konkret an ganz unterschiedlichen Standorten im Landkreis geplant. Dies wird jedoch nicht ausreichen. Die Verwaltung sucht deshalb weiterhin mit Hochdruck nach geeigneten Liegenschaften, insbesondere auch in den Städten und Gemeinden, in denen derzeit noch keine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber sind.
Daneben macht sich der Landkreis Gedanken um die Verwaltungsvereinfachung. Der Landrat kündigte ein Konzept an, das in Anlehnung an ein Pilotprojekt des Integrationsministeriums mit dem Karlsruher Verkehrsverbund KVV Ausweisdokumente als Fahrscheine akzeptiert. Begrüßt wurde ein Vorschlag des Sozialministeriums, wonach für Asylbewerber eine Gesundheitskarte eingeführt werden soll, was den Verwaltungsaufwand bei Arztbesuchen ebenfalls erheblich vereinfachen würde. Und schließlich ist die Landkreisverwaltung dabei, mit der Agentur für Arbeit konkrete Maßnahmen zu entwickeln, um eine Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt zu erleichtern, nachdem Asylbewerber künftig schneller als bisher eine Arbeit aufnehmen dürfen.